| | | Geschrieben am 03-01-2014 NRZ: Holpriger Start für Schwarz-Rot - ein Kommentar von JAN JESSEN
 | 
 
 Essen (ots) - Die Große Koalition ist gerade einmal zwei Wochen
 alt und schon kriselt es. Erstaunlich: Da verhandeln sie monatelang,
 um ein Zweckbündnis schließen zu können und lassen dennoch nicht
 einmal die ruhige Zeit um den Jahreswechsel ohne Zwist vergehen.
 Einige Beispiele gefällig? Es gab in den vergangenen Tagen Streit um
 die Ausgestaltung der Rente mit 63, Zank um die Einführung der
 Pkw-Maut, Diskussionen um den Mindestlohn. Diese Auseinandersetzungen
 sind logische Konsequenzen eines Koalitionsvertrages, der an vielen
 Ecken Unschärfen hat und vor Prüfaufträgen strotzt; das wird immer
 wieder Sand im Getriebe der Koalitionsarbeit sein. Als Indiz für ein
 mögliches rasches Ende von Schwarz-Rot taugt das Gezänk aber nicht.
 Auch Schwarz-Gelb legte 2009 einen Holperstart hin - man stritt
 seinerzeit lustvoll um Gesundheits- und Steuerfragen. Trotzdem hielt
 die Koalition vier Jahre. Der aktuelle Disput um die sogenannte
 Armutszuwanderung hat eine andere Qualität. Hier geht es nicht um
 technische Finessen, hier geht es um Grundsätzliches. Horst Seehofer
 setzt auf die Bedienung von Ressentiments um seine CSU für die
 bayerische Kommunalwahl im März und die Europawahl im Mai in Stellung
 zu bringen. Es ist unbestritten, dass die Kommunen Hilfe brauchen, um
 den Zuzug ärmerer und unqualifizierter EU-Bürger bewältigen zu
 können; die Probleme waren aber lange vor dem 1. Januar, an dem die
 volle Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bulgaren und Rumänen in Kraft
 trat, benannt. Sie haben auch nichts mit ihr zu tun.Statt die
 benötigte Hilfe für die Kommunen vehement einzufordern, spielt die
 CSU mit Ängsten und Vorurteilen gegenüber Minderheiten und vergisst
 dabei zu erwähnen, dass die EU-Freizügigkeitsrichtlinie
 Sozialtourismus ausschließt und Sozialbetrüger schon jetzt
 ausgewiesen werden können - sie betreibt also tumben Populismus. Das
 ist schäbig und hat das Zeug, tiefere Wunden bei der SPD zu schlagen.
 Nicht von ungefähr hat sich in die Diskussion nicht irgendein
 SPD-Hinterbänkler, sondern Außenminister Frank-Walter Steinmeier
 eingeschaltet.Die Kanzlerin hat sich bereits kritisch zu dem
 bayrischen Gebrüll geäußert. Vorsichtig, wie es ihre Art ist und über
 ihren Regierungssprecher. Es  ist aber an der Zeit, dass sie ein
 Machtwort spricht und die CSU in ihre Schranken weist. Sie sollte
 nicht bis zur Klausurtagung des neuen Kabinetts Mitte Januar im
 brandenburgischen Schloss Meseberg warten. Bis dahin könnte zu viel
 Porzellan zerbrochen sein.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
 Redaktion
 
 Telefon: 0201/8042616
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 504667
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) zu Pofalla Frankfurt/Oder (ots) - Beeindruckend ist die Zahl der Politiker,  
die bei der Bahn ihr Auskommen gefunden haben. Wer denkt da neben  
Lobbyismus nicht auch an Versorgung oder Dank für frühere Dienste? Es 
wird nicht möglich sein, die verschiedenen Sphären immer ganz sauber  
zu trennen. Das wäre weltfremd. Und grundsätzlich sollte der - auch  
personelle - Austausch zwischen Politik und Wirtschaft viel  
umfangreicher sein - damit nicht immer der öffentliche Dienst das  
Bild der Parlamente prägt. Dumm nur, dass der Austausch, bis auf  
wenige mehr...
 
neues deutschland: Politiker und ihre Bahn: Griechisches Verhältnis¶ Berlin (ots) - Wie haben sich doch hiesige Regierungspolitiker auf 
dem Höhepunkt der Eurokrise das Maul über den Klientelismus in  
Griechenland zerrissen. Unter anderem darüber, dass die  
Staatsbetriebe dort als Versorgungsanstalt für verdiente Politiker  
galten. Ein wesentlicher Grund, weshalb viele öffentliche Unternehmen 
ineffizient arbeiteten und Löcher in die Staatskasse rissen. Ein  
bisschen erinnert der geplante Wechsel Ronald Pofallas zur Deutschen  
Bahn an solche Zustände. Besondere Kenntnisse der Verkehrspolitik  
kann der CDU-Politiker mehr...
 
Badische Zeitung: Weckruf aus Berlin / Ein Untersuchungsausschuss zur NSA ist sinnvoll - auch wenn ihm Macht im klassischen Sinn fehlt 
Kommentar von Bernhard Walker Freiburg (ots) - Wahrscheinlich werden sie im Weißen Haus und in  
der Londoner Downing Street nur gelangweilt mit den Schultern zucken. 
Dass der Bundestag mit einem Untersuchungsausschuss die Aktivitäten  
des amerikanischen und des britischen Geheimdiensts aufarbeiten will, 
ist trotzdem richtig - auch wenn der Ausschuss nicht auf Auskünfte  
aus Washington oder London hoffen kann. Und diese Auskünfte kann das  
Parlament natürlich nicht erzwingen. Sein Recht, in  
Untersuchungsausschüssen Akten einzusehen oder Zeugen zu laden,  
erstreckt sich mehr...
 
Badische Zeitung: Nach dem Skiunfall: Schumacher und wir 
Leitartikel von Thomas steiner Freiburg (ots) - Ein ehemaliger Rennwagenfahrer liegt  
lebensgefährlich verletzt im Krankenhaus - und alle bangen um ihn.  
Nicht nur die Verehrer des Formel-1-Rekordweltmeisters verfolgen die  
Nachrichten über seinen Zustand. Das Drama um Michael Schumacher  
lässt auch Menschen nicht unberührt, die mit den im Kreis rasenden  
Männern sonst nichts anfangen können. Es ist viel mehr als das Drama  
eines Spitzensportlers. Seine Berühmtheit rührt natürlich daher:  
Schumacher ist als Rennfahrer zur Ikone geworden. Mehr als ein  
Jahrzehnt lang mehr...
 
Berliner Zeitung: Kommentar zum angekündigten NSA-Untersuchungsausschuss Berlin (ots) - Gerade wenn man stark sei, könne man großzügig  
sein, sagt Horst Seehofer - meint damit aber nicht etwa  
Armutsflüchtlinge, sondern die satte Regierungsmehrheit im Bundestag. 
Dort ist das grün-linke Oppositiönchen sogar zu klein, um das für  
Minderheiten gedachte Recht zu nutzen, Untersuchungsausschüsse  
einzusetzen.  Also rief der CSU-Chef seine Parteifreunde nun auf,  
einem solchen Gremium zuzustimmen. Doch dahinter steckt keine  
Großzügigkeit, sondern Kalkül: Längst hatte die Opposition  
angekündigt, ihr Recht beim Verfassungsgericht mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |