| | | Geschrieben am 03-01-2014 Streit um Pkw-Maut erreicht die Autobahn-Versorgung / Reform bringt zusätzliche Milliarde für die Sanierung der Straßen (FOTO)
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 Regensburg (ots) -
 
 Der Streit um die Einführung einer Pkw-Maut rückt auch die
 immensen Kosten, die für den Erhalt unserer Straßen notwendig sind,
 in den Fokus. Es ist zwar erforderlich, die ausländischen
 Autobahnnutzer an den Kosten der Autobahninfrastruktur zu beteiligen,
 doch die Einnahmen aus einer solchen Pkw-Maut würden sich aber
 voraussichtlich in einem ersten Schritt in einem überschaubaren
 Rahmen halten. Finanziell deutlich mehr bringen würde dagegen die
 dringend notwendige Reform der Autobahnversorgung, insbesondere bei
 der Schaffung von neuen Autobahn-Raststätten und Lkw-Parkplätzen. Sie
 würde alleine über eine Milliarde Euro einsparen. Die bestehenden
 gesetzlichen Rahmenbedingungen sind über 50 Jahre alt, nicht mehr
 zeitgerecht und zum Nachteil aller Autobahnbenutzer.
 
 Das Bundesverkehrsministerium (BMVBS) versucht die Versorgung der
 Verkehrsteilnehmer seit jeher auf der Autobahn bereitzustellen und
 nicht neben der Autobahn. Dies ist gleich aus mehreren Gründen
 mittlerweile auf Grenzen gestoßen, so bei der Verfügbarkeit von
 genehmigungsfähigen Flächen, bei den Investitionskosten für neue
 Autobahn-Raststätten und bei der Preisexplosion der Nutzer der
 Autobahn-Raststätten beim Tanken und in den Restaurants. Der ADAC
 berichtete, dass die Spritpreise an Autobahn-Raststätten in 2013 um
 bis zu 13 Cent pro Liter teurer seien als neben der Autobahn. Dafür
 ursächlich ist, dass Bund und Länder bei der Privatisierung der
 Autobahn-Raststätten ein Monopol geschaffen haben. Der private
 Lizenznehmer dieses Monopols nutzt dies für teure Preise aus, so dass
 mittlerweile Geringverdiener und damit de facto eine ganze
 Bevölkerungsgruppe von der Versorgung auf der Autobahn ausgegrenzt
 wird.
 
 An den deutschen Autobahnen fehlen heute schon über 20.000
 Lkw-Parkplätze und der Lkw-Verkehr steigt weiterhin rasant bis 2025
 an. Und es würden noch mehr Lkw-Parkplätze fehlen, wenn nicht private
 Autohöfe, die direkt neben der Autobahn liegen, dem Bund helfen
 würden. Die privaten Autohöfe bieten nicht nur die gleichen
 Versorgungsangebote wie die Autobahn-Raststätten (Tanken, Essen und
 Trinken). Sie halten auch Parkraum für 30.000 Lkws vor. Nur durch
 diese Unterstützung durch die Autohöfe ist das Lkw-Parkplatzsystem
 des Bundes noch nicht vollständig kollabiert.
 
 Das Fehlen der Lkw-Parkplätze führt regelmäßig zu chaotischen
 Parkverhältnissen entlang der Autobahnen. Es kommt deshalb immer
 öfter zu Unfällen, auch mit Todesfällen. Diese menschlichen Tragödien
 sind die Folge der in die Sackgasse geratenen Lkw-Parkplatz Politik.
 
 Autobahn-Raststätten und Lkw-Parkplätze für den halben Preis Die
 möglichen Einsparpotenziale sind offensichtlich, man benötigt in den
 nächsten zehn Jahren noch mindestens 30.000 zusätzliche
 Lkw-Parkplätze, um das vorhandenes Defizit und den zukünftigen Bedarf
 abzudecken. Bund und Länder bauen auf der Autobahn derzeit mit Kosten
 von ca. 50.000 Euro pro neuen Lkw-Parkplatz mit steigender Tendenz.
 In Gewerbegebieten entlang der Autobahnen kann man dagegen die
 gleichen Lkw-Parkplätze im Schnitt für ca. 25.000 Euro errichten. Das
 Einsparpotenzial hier beträgt bereits mindestens 750 Millionen Euro
 zuzüglich der Kosten für die laufende Instandhaltung.
 
 Außerdem sind gigantische neue Autobahn-Raststätten mit Arealen
 von bis zu 100 ha auf vielen Autobahnen in Deutschland in der
 konkreten Planung. Zahlreiche Bürgerinitiativen machen gegen diesen
 gewaltigen Naturverbrauch mobil. Auch hier ist eine Verlagerung neben
 die Autobahnen ohne weiteres machbar. Das Motiv der
 Raststätten-Neubauten sind im Übrigen regelmäßig nur die dringend
 benötigen Lkw-Parkplätze und nicht ein Defizit an Tankstellen und
 Restaurants. Wenn die Lkw-Parkplätze in Gewerbegebieten entlang des
 Autobahnstreckenzugs untergebracht würden, was entsprechend einer von
 der Vereinigung Deutscher Autohöfe e.V. (VEDA) in Auftrag gegebenen
 Studie möglich ist, entfällt das Motiv für den gigantischen Neubau.
 Des Weiteren macht es keinen Sinn, dort Autobahn-Raststätten zu
 errichten, wo die Versorgung der Autobahnnutzer über Autohöfe bereits
 sichergestellt ist. Aktuelles Beispiel ist der Streckenabschnitt an
 der Autobahn A93 zwischen Regensburg und Hof, wo zwei
 Autobahn-Raststätten zwischen vier Autohöfen ohne jede Aussicht auf
 einen wirtschaftlichen  Betrieb platziert werden.
 
 Diese Neuplanungen von Autobahn-Raststätten sind eine sinnlose
 Verschwendung von öffentlichen Mitteln. Die privaten Autohöfe bieten
 an vielen Streckenabschnitten eine bereits optimale Versorgung der
 Verkehrsteilnehmer. Auch hier weigert sich der Bund allerdings seit
 Jahren, die Autohöfe in die Versorgungsplanung einzubeziehen. In den
 nächsten 10 Jahren könnte der Bund mindestens 10 Autobahn-Raststätten
 weniger bauen. Dies bedeutet etwa 300 Millionen Euro weniger
 Ausgaben. Hinzu addiert sich die Einsparung der laufenden
 Instandhaltungskosten.
 
 Fazit: Mehr als eine Milliarde Euro können durch die Verlagerung
 von Lkw-Parkplätzen von der Autobahn auf Flächen unmittelbar neben
 der Autobahn eingespart werden und so in die Reparatur des maroden
 Straßensystems geleitet werden.
 
 Im Koalitionsvertrag 2009 der CDU, CSU und FDP war vereinbart,
 dass man das Parkplatzdefizit beseitigen wird. Die von
 Verkehrsminister Ramsauer für 2012 angekündigten 12.000 neuen
 Lkw-Parkplätze sind nicht erreicht worden. Das Stellplatzdefizit von
 über 20.000 Lkws besteht nach wie vor.
 
 Im gerade ausgehandelten Koalitionsvertrag 2013 CDU, CSU und SPD
 werden nur noch 6.000 neue Lkw-Parkplätze für die nächste Wahlperiode
 versprochen. Dies ist eine "Bankrotterklärung" in Anbetracht der
 dramatischen Situation. Die Reform ist dringend einzuleiten.
 
 Zu allen aufgeführten Themenbereichen gibt es ausführliche
 Unterlagen über die Vereinigung Deutscher Autohöfe.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Alexander Ruscheinsky
 Vorstand und verkehrspolitischer Sprecher
 Vereinigung Deutscher Autohöfe e.V.
 Osterhofener Str. 12
 93055 Regensburg
 Tel: 0941/ 3070823
 Handy: 0172/ 857 3535
 
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