Südwest Presse: KOMMENTAR · GRUNDRECHTE
Geschrieben am 17-07-2013 |   
 
 Ulm (ots) - Präventionsminister 
 
   Nun hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich die Katze aus dem 
Sack gelassen: Sicherheit ist der oberste Wert des Staates, dem sich  
alle anderen Grundrechte unterzuordnen haben. Das ist populistisch,  
juristisch fragwürdig und obendrein ein übler Trick, der einem  
Politiker, zu dessen zahlreichen Amtsbezeichnungen die des  
Verfassungsministers gehört, mehr als schlecht ansteht. Zum einen,  
weil Friedrich damit den Spionageskandal des US-Geheimdienstes NSA  
kleiner redet, als er ist. Zum anderen, und das ist vielleicht noch  
schlimmer, weil Friedrich nicht nur den Wortlaut des Grundgesetzes  
verbiegt, sondern auch den Sinn jener deutschen Verfassung, die  
bewusst als freiheitlicher Entwurf konzipiert wurde und die  
Menschenwürde als höchsten Wert definiert - vor dem Recht auf Leben.  
Friedrich kann sich indes in guter Gesellschaft fühlen. Schon in den  
80er-Jahren hatte der Bonner Staatsrechtler Josef Isensee ein  
Grundrecht auf Sicherheit postuliert - lange vor den Anschlägen des  
11. September 2001. Diese lieferten nur das Trittbrett, auf dem  
seither jene Politiker und Staatsrechtler fahren, denen eine  
autoritäre Innenpolitik am Herzen liegt und die über  
Absonderlichkeiten wie die Internierung von Gefährdern oder  
Rettungsfolter sinnieren. Dass Friedrich auf diesen Zug aufgesprungen 
ist, ist mehr als eine Provokation im Wahlkampf. Er offenbart, wohin  
die Reise gehen soll: Geradeaus in den Präventionsstaat. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Südwest Presse 
Ulrike Sosalla 
Telefon: 0731/156218
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