Neue Westfälische (Bielefeld): Bundesregierung und US-Spähprogramm
Komplett überfordert
BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 17-07-2013 |   
 
 Bielefeld (ots) - Wäre es nicht so traurig, könnte man schallend  
darüber lachen, wie die offensichtlich komplett überforderte  
Regierung mit den Auswirkungen des US-Spähprogramms umgeht. Denn die  
Ahnungslosigkeit scheint noch größer zu sein als bislang vorstellbar. 
Nun ist nach dem BND auch die Bundeswehr in den Verdacht geraten,  
schon sehr früh vom Programm Prism gewusst zu haben. Bestätigt sich  
der Bericht, bräche die Legende von der deutschen Ahnungslosigkeit  
über die US-Programme endgültig zusammen. Lustig wäre das nicht. Es  
ist an der Zeit, nach der Fähigkeit dieser Regierung zum  
Krisenmanagement zu fragen. Worüber redet man eigentlich am  
Kabinettstisch? Hat die Kanzlerin ihre Ressortchefs noch immer nicht  
aufgefordert, zumindest ihr gegenüber reinen Tisch zu machen? Was  
macht eigentlich Kommunikationschef Steffen Seibert? Eigentlich  
unvorstellbar, dass Angela Merkel die Zügel noch immer nicht in ihre  
Hände genommen hat. Das erschütterndste Beispiel für ein komplettes  
Kommunikationsversagen liefert Innenminister Friedrich. Der rät doch  
allen Ernstes den Bürgern, selbst Vorsorge gegen eine illegale  
Ausspähung zu treffen. Und der Mann ist unser Verfassungsminister.  
Von ihm sollte der Bürger erwarten dürfen, dass er sie zumindest vor  
verfassungswidrigen Eingriffen fremder Mächte in ihre Grundrechte zu  
schützen versucht. Doch diese Aufgabe überfordert Friedrich. Und da  
es ihm nicht gelungen ist, Klartext mit der US-Administration zu  
reden, führt er zum Kaschieren des Regierungsversagens mit dem Satz  
"Sicherheit ist ein Supergrundrecht" ein neues Grundrecht ein. Die  
intelligenteste Bemerkung dazu kann man auf Twitter lesen: "Ich  
möchte mein Grundrecht auf Sicherheit gegen die Basis-Grundrechte  
Privatsphäre, Briefgeheimnis und Meinungsfreiheit tauschen." Dem ist  
nichts hinzuzufügen. 
 
 
 
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