| | | Geschrieben am 01-11-2012 Energiegipfel im Kanzleramt / "Alle an der Energiewende beteiligten Akteure brauchen mehr Planungssicherheit"
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 Berlin (ots) - Anlässlich des am Freitag stattfindenden
 Energiegipfels der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin
 Angela Merkel fordert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) klare
 Aussagen zur gesamtstaatlichen Umsetzung der Energiewende und einen
 tragfähigen Zeitplan für die Branche. VKU-Hauptgeschäftsführer
 Hans-Joachim Reck: "Alle beteiligten Akteure der Energiewende
 brauchen Planungssicherheit. Ohne einen verlässlichen Rahmen bleiben
 die Investitionen aus, die wir zur Erreichung der ambitionierten
 Ziele brauchen. Das gilt für Deutschland insgesamt, aber auch für die
 einzelnen Bundesländer. Mittlerweile sind die politischen Beschlüsse
 schon über ein Jahr alt und es gibt in zentralen Bereichen immer noch
 mehr offene Fragen als Antworten."
 
 Mit Sorge beobachtet der VKU die zunehmenden regulatorischen
 Eingriffe. Erst Anfang Oktober 2012 hatte das Bundeskabinett den
 Vorstoß gemacht, dass die Übertragungsnetzbetreiber Inhaber von
 Kraftwerken zum Betrieb der Anlagen verpflichten können, auch wenn
 diese unwirtschaftlich sind. Dazu Reck: "Punktuelle staatliche
 Zwangsmaßnahmen etwa für Kraftwerksbetreiber führen zu einer
 Verzerrung des Marktes, die das ganze System teurer machen. Dafür
 müssen letztlich die Bürger zahlen." Eine weitere Folge der fehlenden
 Planungssicherheit sei, dass Investitionen in Kraftwerke, Windparks
 oder den Ausbau der Netze gar nicht oder mit erheblichen
 Risikoaufschlägen getätigt werden, was sich am Ende ebenfalls auf den
 Strompreis niederschlüge, so Reck.
 
 "Die gegenwärtige Politik schafft Blockaden, anstatt die
 Verantwortlichen handlungsfähig zu machen", kritisiert Reck. "Wir
 dürfen uns nicht im klein-klein verlieren, sondern brauchen ein
 ganzheitliches, integriertes Energiemarktdesign, das den effizienten
 Ausbau der erneuerbaren Energien, die Investitionen in neue
 Gaskraftwerke, den Netzausbau sowie den Ausbau von Reserve- und
 Speicherkapazitäten gleichermaßen berücksichtigt. Nur so erreichen
 wir gemeinsam unsere Ziele."
 
 Der VKU als Spitzenverband der kommunalen Wirtschaft fordert die
 Teilnehmer des Energiegipfels auf, in den nächsten Monaten in
 folgenden Bereichen die Weichen für eine ökologische und bezahlbare
 Energieversorgung zu stellen. Ausdrücklich begrüßt der VKU die
 Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz, die ebenfalls klare und
 verlässliche ordnungspolitische Rahmenbedingungen sowie konsequente
 Koordination der Energiewende fordern.
 
 Kosten der Energiewende klar und ehrlich kommunizieren
 
 Die Energiepreise müssen für die Industrie, Mittelstand und Bürger
 bezahlbar sein. Die Kosten müssen gerecht auf Verursacher und
 Letztverbraucher verteilt werden. Die aktuelle Diskussion über die
 Belastung der Stromkunden mit verschiedenen Umlagen zeigt, dass die
 gesetzgeberischen Aktivitäten stärker gebündelt und besser
 kommuniziert werden müssen. Dazu Reck: "Die Bürger sollten wissen,
 was auf sie zukommt - sonst verlieren wir die Akzeptanz für die
 gesamte Energiewende. Dazu gehört auch, Ausnahmen und Befreiungen von
 Umlagen für die Industrie transparenter zu machen und gegebenenfalls
 kritisch zu hinterfragen."
 
 Strom aus erneuerbaren Energien effizient mit konventionellen
 Erzeugungsformen koppeln
 
 Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss kosteneffizient und
 abgestimmt auf den Netzausbau erfolgen. Die Erhöhung der EEG-Umlage
 ab 2013 auf 5,27 Cent pro Kilowattstunde hat den Änderungsbedarf
 deutlicher denn je gemacht. "Das EEG muss dahin gehend novelliert
 werden, dass der weitere Ausbau voranschreitet, ohne dass die Kosten
 aus dem Ruder laufen", so Reck. Weil die erzeugte Energie aus Wind
 und Sonne nicht gleichmäßig zur Verfügung steht, bedarf es einer
 besseren Integration mit konventionellen Erzeugungsformen, um
 ausreichend gesicherte Leistung zu erzeugen. Dazu muss langfristig
 ein zuverlässiger Rahmen für bestehende Kraftwerke und Investitionen
 in den Neubau geschaffen werden. Im Interesse einer besseren
 Synchronisation mit den erneuerbaren Energien sollten unter anderen
 moderne Gaskraftwerke gefördert werden, am besten mit kombinierter
 Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Denn Gaskraftwerke haben eine kurze
 Hochlaufzeit und bieten als stromgeführte KWK-Anlagen mit großen
 Wärmespeichern dringend benötigte Pufferkapazität, mit der schnell
 auf fluktuierende Erzeugung reagiert werden kann.
 
 Kraft-Wärme-Kopplung weiter voran bringen
 
 Das neue Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-G) hat die
 Rahmenbedingungen für dezentrale Erzeugung deutlich verbessert. Der
 VKU bewertet es als wichtigen Baustein, um Planungs- und
 Investitionsbedingungen für die Modernisierung und den Neubau von
 KWK-Anlagen zu schaffen.
 
 Das gilt auch für die Wärme- und Kältenetzförderung, die infolge
 der Novellierung eine noch größere Wirkung entfalten kann. Die
 Novelle soll helfen, den KWK-Anteil an der deutschen Stromerzeugung
 bis 2020 auf 25 Prozent zu erhöhen. Die KWK ist in Deutschland eine
 Domäne der Stadtwerke. Dreiviertel der bei den kommunalen
 Energieversorgern installierten Kraftwerkskapazität besteht aus
 Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Die Stadtwerke arbeiten beständig am
 Ausbau dieser Technologie.
 
 Netzausbau fördern und Investitionshemmnisse beseitigen
 
 Aktuell sind Investitionen auf allen Netzebenen erforderlich. Nach
 Schätzungen des VKU liegt allein der konventionelle Ausbaubedarf bei
 den Verteilnetzen bei 25 Milliarden Euro bis 2030. Hinzu kommen noch
 sieben Milliarden Euro für den notwenigen Umbau der Verteilnetze
 durch Informations- und Kommunikationstechnik zu "Smart Grids". Rund
 ein Viertel der Stromproduktion in Deutschland stammt heute schon aus
 erneuerbaren Energien, davon werden 97 Prozent über Verteilernetze
 eingespeist. Da dieser Anteil weiter steigt, muss der
 Regulierungsrahmen für die Verteilnetzbetreiber dringend
 investitions- und innovationsfreundlicher gestaltet werden, ansonsten
 werden die notwendigen Ausbauten nicht getätigt.
 
 Aufgrund der Dringlichkeit der anstehenden Aufgaben hat der VKU
 ein Gutachten zu einer integrierten Betrachtung des Energiesystems in
 Auftrag gegeben, das der Verband Anfang 2013 in die politische
 Diskussion einbringen wird. Reck: "Kommunale Energieversorger sind
 mit dem Ausbau und der Integration von regenerativer und moderner,
 konventioneller Energieerzeugung, bei der Steigerung der Energie- und
 Ressourceneffizienz, beim Aus- und Umbau der Energieversorgung durch
 intelligente Netzinfrastrukturen und bei einer umweltschonenden
 Mobilität wesentliche Treiber der Energiewende", so Reck. "Die
 Stadtwerke und der VKU stehen den Regierungen in Bund und Ländern in
 allen genannten Fragen als konstruktiver Gesprächspartner zur
 Verfügung."
 
 Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
 Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten
 wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet
 und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
 haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der
 Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der
 Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
 der Abwasserentsorgung.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Verband kommunaler Unternehmen e.V.
 Invalidenstraße 91
 10115 Berlin
 
 Pressesprecher: Carsten Wagner
 Fon: +49 30 58580-220
 Mobil: +49 170 8580-220
 Fax: +49 30 58580-107
 carsten.wagner@vku.de
 
 Stv. Pressesprecher: Beatrice Kolp
 Fon: +49 30 58580-225
 Mobil: +49 170 8580-225
 Fax: +49 30 58580-107
 kolp@vku.de
 
 Stv. Pressesprecher: Stefan Luig
 Fon: +49 30 58580-226
 Mobil: +49 170 8580-226
 Fax: +49 30 58580-107
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 Mobil +49 170 8580-227
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