| | | Geschrieben am 21-08-2012 WAZ: Rote Linien reichen nicht. Kommentar von Gudrun Büscher
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 Essen (ots) - Es ist ein furchtbarer Krieg, der in Syrien tobt.
 Jeden Tag werden Menschen gefoltert und abgeschlachtet. Jeden Tag
 fliehen Tausende aus dem Land. Der syrische Machthaber Assad, der das
 Schicksal seiner Nachbar-Despoten wie Gaddafi aus Libyen (von
 Aufständischen getötet) und Mubarak aus Ägypten (im Gefängnis) vor
 Augen hat, kämpft - mit offensichtlicher Unterstützung aus dem Iran -
 ums nackte Überleben. Er steht mit dem Rücken zur Wand, ohne
 Perspektive auf einen Ausweg. Das macht ihn so unberechenbar. Syrien
 verfügt über ein gut bestücktes Arsenal von chemischen und
 biologischen Waffen und über Raketen als Trägersysteme. Assad hat
 erklärt, er wolle diese Waffen nicht gegen sein eigenes Volk
 einsetzen, wohl aber im Fall eines Angriffs von außen. Doch anders
 als in Libyen besteht an einem direkten Eingriff in den syrischen
 Bürgerkrieg weder in den USA noch in Europa ein wirkliches Interesse.
 Die "Rote Linie", die US-Präsident Obama noch einmal klar benannte
 (Der Einsatz von B- oder C-Waffen hätte "enorme Konsequenzen"), dient
 wohl mehr dem im Kalten Krieg erprobten Gleichgewicht des Schreckens.
 Schließlich bleibt der erfolgreichste Krieg immer noch einer, der
 nicht geführt werden muss. Ein Ausweg sind die Drohungen, Blockaden
 und Roten Linien aber nicht. Im Gegenteil. Es gibt keine Zukunft mit
 Assad. Es gibt aber auch keinen Fortschritt, solange die Veto-Mächte
 im UN-Sicherheitsrat nicht an einem Strang ziehen. Die aber sind
 heillos zerstritten. Das liegt auch daran, weil sich in Syrien fast
 alle Konfliktlinien der Region berühren: die sunnitischen Golfstaaten
 (Saudi-Arabien, Katar) und der schiitische Iran, die libanesische
 Hisbollah und Israel, Iran und Türkei sowie die machtpolitischen
 Interessen der USA und Russlands. Obama wird versuchen, bis zu den
 US-Wahlen im November Zeit zu gewinnen. Ob er aber den israelischen
 Präsidenten Netanjahu davon abhalten kann, den Iran anzugreifen, um
 die Vollendung des iranischen Atomprogramms herauszuzögern, ist
 ebenso ungewiss wie die Frage, wozu ein in die Enge getriebener Assad
 am Ende fähig ist.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westdeutsche Allgemeine Zeitung
 Zentralredaktion
 Telefon: 0201 - 804 6519
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