Ärzte ohne Grenzen: Mehr Geld und bezahlbare Medikamente im Kampf gegen Aids nötig
Geschrieben am 27-07-2012 |   
 
 Washington/Berlin (ots) - Zum Abschluss der Welt-Aids-Konferenz in 
Washington appelliert die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen an die 
Regierungen, die vorgestellten wissenschaftlichen Fortschritte im  
Kampf gegen HIV/Aids schnell in konkrete Programme umzusetzen. "Wir  
wissen heute besser als je zuvor, wie wir HIV/Aids besiegen können.  
Wir wissen, welche Medikamente gebraucht werden, mit welchen Modellen 
die Therapie auch in das entlegenste Dorf gebracht werden kann und  
wie wir mit frühzeitiger Behandlung Neuinfektionen verhindern  
können", erklärt Oliver Moldenhauer von der Medikamentenkampage von  
Ärzte ohne Grenzen in Washington. "Jetzt muss gehandelt werden - vor  
allem die Regierungen sind gefordert. Wir brauchen die notwendigen  
finanziellen Mittel und einen flexibleren Umgang mit Patenten, damit  
die lebensnotwendige Behandlung nicht an zu teuren Medikamenten  
scheitert." 
 
   Noch immer haben Millionen Menschen in ärmeren Ländern keinen  
Zugang zu einer HIV-Behandlung. In der Demokratischen Republik Kongo  
etwa werden nur 12 Prozent der 430.000 HIV-Infizierten behandelt, die 
dringend eine lebensnotwendige Therapie benötigen. "Für die meisten  
Patienten im Kongo ist HIV noch immer ein Todesurteil", sagt Anja de  
Weggheleire, medizinische Koordinatorin von Ärzte ohne Grenzen im  
Kongo. "Was wir in unseren Projekten sehen, erinnert an die Zeit,  
bevor es antiretrovirale Medikamente gab. Die Situation ist  
verheerend." 
 
   Für weitere Fortschritte im Kampf gegen HIV/Aids werden die Preise 
für neuere HIV-Medikamente immer wichtiger. Neue Arzneimittel werden  
immer öfter benötigt, weil das HI-Virus gegen die bisherigen  
Medikamente zunehmend Resistenzen bildet. Ein in Washington  
vorgestellter Bericht von Ärzte ohne Grenzen zeigt, dass  
Patentmonopole HIV-Medikamente massiv verteuern. Umso beunruhigender  
ist es, dass die neueren Arzneien wesentlich häufiger patentiert  
werden als die alten. Medikamente der dritten Therapielinie, die  
nötig werden, wenn Resistenzen gegen die Medikamente der ersten und  
zweiten Wahl auftreten, sind in den Ländern südlich der Sahara mit  
mindestens 2.486 US-Dollar pro Patient und Jahr fast 15 Mal so teuer  
wie die der ersten Behandlungslinie. In einigen Ländern, wie etwa in  
Indien, sind sie sogar nochmals weitaus teurer. 
 
   "Deswegen unterstützen wir es ausdrücklich, wenn Länder die  
Regelungen im Patentrecht nutzen, um die Produktion von Generika auch 
ohne Zustimmung der Originalhersteller zu ermöglichen. Diese  
sogenannten Zwangslizenzen sind ein wichtiges Instrument, wenn  
lebenswichtige Medikamente sonst nicht bezahlbar sind", erklärt  
Moldenhauer. 
 
   Ärzte ohne Grenzen behandelt 220.000 HIV/Aids-Patienten in 23  
Ländern. 
 
   Der Bericht "Untangling the Web of Antiretroviral Price  
Reductions" kann heruntergeladen werden unter:  
http://aids2012.msf.org/reports oder  
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/g7 
 
   Oliver Moldenhauer steht in Washington für Interviews zur  
Verfügung. Fotos und Videomaterial können zur Verfügung gestellt  
werden. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Stefan Dold, 030 700 130 239, 0163 765 8104,  
stefan.dold@berlin.msf.org
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