Badische Neueste Nachrichten: Unausgegoren
Geschrieben am 26-07-2012 |   
 
 Karlsruhe (ots) - Mitt Romney wandelt außenpolitisch auf den  
Spuren George W. Bushs. Der republikanische Präsidentschaftskandidat  
umgibt sich nicht nur mit Beratern, die dem Texaner im Weißen Haus  
zur Seite standen. Er käut auch deren neokonservative Ideologie  
wieder. In einer Grundsatzrede vor Aufbruch auf die Drei-Länder-Reise 
durch England, Israel und Polen klang er denn auch ganz nach dem  
Cowboy-Präsidenten, dessen Alleingang in Irak, den USA weltweit  
Ansehen gekostet hat. Romney schwadronierte wie dieser über die  
Einzigartigkeit Amerikas und zelebrierte ein Ideal amerikanischer  
Macht, das mit den Realitäten des 21. Jahrhunderts nicht mehr viel zu 
tun hat. Ganz vage blieb der Kandidat bei seinen Alternativen zu  
Obamas Außenpolitik. Zum Beispiel der Atomstreit mit Iran. Dort  
fordert der Republikaner exakt das, was unter dem Präsidenten schon  
längst offizielle US-Politik ist: Sanktionen mit Biss und Androhung  
von Gewalt. Wenn Romney suggerieren will, dass er militärisch  
schneller zur Tat schreiten würde, sollte er es sagen. Es wäre doch  
wichtig zu wissen, wie locker der Colt im Gürtel des Kandidaten  
sitzt. Oder Afghanistan. Plötzlich ist Romney auch für den  
Rückzugszeitplan, auf den sich die Nato verständigt hat. Warum muss  
er dann noch einmal seine Generäle dazu befragen? Als ob Obama dies  
nicht getan hätte. Ziemlich unausgegoren, wie die früher einmal  
formulierte These, dass Russland der "strategische Gegenspieler  
Nummer Eins" sei. Dies löste im realpolitischen Lager seiner eigenen  
Partei Kopfschütteln und die Frage aus, ob der Kandidat den "Kalten  
Krieg" im Kopf schon überwunden habe. Romney gab den Medien eine  
Steilvorlage, ihn unterwegs nach den Details seiner Weltsicht zu  
befragen. Daheim watschte ihn die New York Times kräftig ab. Was er  
den Wählern an amerikanischer Sicherheitspolitik anzubieten habe sei  
weder beeindruckend noch überzeugend. So ähnlich urteilten die Medien 
im Jahr 2000 vor der Wahl George W. Bushs ins Weiße Haus. Bleibt zu  
hoffen, dass die Amerikaner diesmal an der Urne zu einem anderen  
Ergebnis kommen. Die Rückkehr zu dem idealistischen Impuls Bushs wäre 
brandgefährlich. Für dessen Fehler zahlen die USA heute noch einen  
hohen Preis. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Badische Neueste Nachrichten 
Klaus Gaßner 
Telefon: +49 (0721) 789-0 
redaktion.leitung@bnn.de
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