DUH-Dienstwagen-Check: Nur vier Unternehmen fahren beim Klimaschutz mit gutem Beispiel voran
Geschrieben am 24-07-2012 |   
 
 Berlin (ots) - Pressemitteilung 
 
   Firmenwagenflotten von Kaiser's Tengelmann, Phoenix Solar, Tchibo  
und K+S lassen andere Unternehmen beim Klimaschutz hinter sich -  
Ergebnisse der dritten Dienstwagenerhebung insgesamt ernüchternd  -  
Über 90 Prozent der untersuchten Firmen erhalten wegen zu hoher  
Spritverbräuche oder Intransparenz die "Rote Karte" - Fast alle  
Mitglieder von Econsense, dem "Forum Nachhaltige Entwicklung der  
Deutschen Wirtschaft", fallen durch 
 
   Zum dritten Mal hat die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) die  
Fahrzeugflotten börsennotierter sowie ausgewählter mittelständischer  
Unternehmen auf CO2-Ausstoß und Nachhaltigkeit untersucht. Die  
Ergebnisse der Umfrage, in deren Rahmen auch die Dienstwagen der  
Vorstandsvorsitzenden überprüft wurden, bezeichnete die DUH insgesamt 
als enttäuschend. Entsprechend unterstrich sie erneut ihre Forderung  
nach mehr Verantwortung für den Klimaschutz unter deutschen  
Spitzenmanagern. 
 
   Die "Grüne Karte für glaubwürdiges Klimabewusstsein" vergab die  
Umweltschutz-organisation lediglich an vier Unternehmen: die K+S AG,  
Kaiser´s Tengelmann, die Phoenix Solar AG und die Tchibo GmbH. Ein  
erkennbares aber noch nicht ausreichendes Klimaengagement zeigen  
sieben Unternehmen, die dafür die "Gelbe Karte" erhielten. Darunter  
befinden sich C&A Mode, Deutsche Bahn AG, Deutsche Telekom AG,  
Pfeiffer Vacuum GmbH und Siemens. Zwar unterschreiten die  
CO2-Emissionen ihrer Dienstwagenflotten teilweise den EU-Zielwert für 
2012. Jedoch verschlechtern die klimaschädlichen Fahrzeuge der  
Vorstandsetagen die Bewertung insgesamt. Im Durchschnitt verfehlen  
die Limousinen der Vorstandvorsitzenden den geltenden EU-Zielwert von 
130 g CO2/km um fast 70 Prozent. 
 
   "Nach wie vor mauern die meisten Firmen beim Thema Dienstwagen -  
das Schau-fahren gegen den Klimaschutz hält in vielen Betrieben  
offensichtlich unvermindert an", bemerkt Jürgen Resch,  
Bundesgeschäftsführer der DUH. "Zwar verzichtet kaum ein Unternehmen  
auf Umweltmanagementsysteme und Nachhaltigkeitszertifizierungen. Der  
Blick unter die Motorhauben beweist jedoch oft, dass es mit dem  
Klimaschutz nicht weit her ist." 
 
   Als besonders enttäuschend bezeichnete Resch die fehlende  
Bereitschaft vieler Vor¬stände zur Abrüstung ihrer Fahrzeuge  
hinsichtlich Motorstärke und Spritverbrauch: "Im Gegensatz zu vielen  
Spitzenpolitikern gehen die deutschen Manager mehrheitlich nicht mit  
gutem Beispiel voran und setzen aus Prestigegründen noch immer auf  
schwere und klimaschädliche Fahrzeuge." Die Deutsche Umwelthilfe  
fordert eine Flottenpolitik, die im Einklang mit den  
Klimaschutzbeschlüssen steht und den EU-Zielwert von 130 g CO2/km  
einhält. Dies sei möglich, wie die positiv ausgezeichneten Firmen mit 
Flottenfahrzeugen unterhalb dieses Werts zeigen. Gleichzeitig müssten 
die eklatanten Fehlanreize bei der Besteuerung von Dienstfahrzeugen  
in Deutsch¬land dringend beseitigt werden. 
 
   Insgesamt bat die DUH zwischen Mai und Juli 2012 bei den 100  
größten börsenno-tierten sowie 62 weiteren, überwiegend  
mittelständischen Unternehmen um Auskunft zu ihrem Fuhrpark. Sie  
erkundigte sich nach den durchschnittlichen CO2-Werten der  
Firmenwagen, den Dienstfahrzeugen des Vorstands sowie den Strategien  
zur Reduktion des CO2-Ausstoßes bei der Pkw-Flotte. Dabei legte sie  
für die Bewertung der CO2-Emissionen den EU-Zielwert für 2012 in Höhe 
von 130 g CO2/km als Referenz zugrunde. Von insgesamt 162 befragten  
Unternehmen verweigerten wie im Vorjahr zwei Drittel die Auskunft zum 
Spritverbrauch der Vorstands- und Flottenfahrzeuge. Nur 50 Firmen  
waren bereit, die eingereichten Fragen zu beantworten. 
 
   Erstmals bewertete die DUH auch die Flotten- und  
Mobilitätsstrategien für Mitarbeiter. Positiv fielen in diesem  
Zusammenhang beispielsweise Adidas, Deutsche Telekom, Siemens, Linde, 
Heidelberger Druckmaschinen, Deutsche Lufthansa und SAP auf. In den  
genannten Unternehmen gelten strikte CO2-Höchstwerte bei der  
Be¬schaffung neuer Dienstfahrzeuge und ein Bonus-Malus-System für die 
Mitarbeiter, um weitere Verbrauchsreduktionen zu erreichen. Weitere  
Maßnahmen sind unter anderem Fahrertraining, Jobtickets für den  
Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie der verstärkte Einsatz  
von Dienstfahrrädern und Pedelecs. 
 
   Die "Rote Karte" erhielten insgesamt 151 Unternehmen, darunter  
auch 24 Mitglieder von Econsense, dem "Forum Nachhaltige Entwicklung  
der Deutschen Wirtschaft e.V.", das sich nach eigenen Angaben für  
eine nachhaltige Entwicklung und Transparenz einsetzt. Nur 3 der 27  
befragten Econsense-Mitglieder erhielten immerhin die "Gelbe Karte".  
Ausschlaggebend dafür waren jedoch weniger die klimaschonenden  
Vorstandsfahrzeuge, als die CO2-Emissionen der gesamten  
Dienstwagenflotte. Unver¬ständnis zeigte die DUH für die hohe Zahl  
derer, die keine Auskunft erteilten oder eine Antwort komplett  
verweigerten, darunter einige große Automobilhersteller und  
Energieunternehmen wie Daimler, BMW, Volkswagen, E.ON und Solarworld. 
Für dieses Verhalten vergab die Umweltschutzorganisation ebenfalls  
die "Rote Karte". 
 
   Als erfreulich bewertete die DUH, dass immerhin acht Unternehmen  
bei der Gesamtflotte einen CO2-Wert erreichen, der das EU-Ziel des  
Jahres 2012 von 130 g CO2/km einhält und teilweise sogar  
unterschreitet. 
 
   Die Ergebnisse der DUH-Firmenbewertung finden Sie im Internet  
unter www.duh.de/dw_corp_2012.html. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.,  
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170, E-Mail:  
resch@duh.de   
 
Amrei Münster, Projektmanagerin Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher 
Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 2400867-71, E-Mail: muenster@duh.de 
 
Daniel Eckold, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher  
Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009,  
E-Mail: eckold@duh.de
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