Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Putin
Geschrieben am 16-07-2012 |   
 
 Bielefeld (ots) - Josef Stalin brauchte keine Gesetze. Sein Wille  
war Befehl. Um seine Macht zu sichern, war dem Sowjetherrscher jedes  
Mittel Recht. Die einen ließ er sofort erschießen, andere schleifte  
er zur Abschreckung vor Schauprozesse - das Ergebnis war jeweils  
gleich. Stalin ist fast 60 Jahre tot, sein Sowjetreich ist zerfallen, 
doch die Methoden der heutigen Machthaber im Kreml nähern sich den  
früheren an. Wladimir Putin als Diktator zu bezeichnen, ist natürlich 
überzogen. Immerhin wahrt der ehemalige Geheimdienstler seine Art von 
Scheindemokratie. Er will seine Gegner mit mit vornehmlich legalen  
Methoden kleinkriegen. Schon seine Wortwahl lässt erahnen, dass Putin 
von pluralistischer Demokratie nach westlichem Vorbild für Russland  
nichts hält. Als Schakale des Westens und Feinde des russischen  
Volkes brandmarkt er diejenigen, die es wagen, gegen Willkür oder  
Wahlfälschung auf die Straße zu gehen. In Europa geht nur Putins  
Nachbar-Herrscher in Minsk noch härter gegen Kritiker vor. Alexander  
Lukaschenkono duldet keinen Widerstand - Putin hat sich ein  
schlechtes Vorbild ausgesucht. Seit seinem erneuten Einzug in den  
Kreml drückt Putin aufs Tempo. Seine Partei Geeintes Russland drückt  
mit einer satten Mehrheit im Rücken eine weitere Beschneidung der  
Grundrechte durch - und das alles im Namen von Ruhe und Ordnung. Das  
geht selbst den Kommunisten zu weit, die vor der Abstimmung im  
Parlament den Saal verlassen haben. Für diesen stummen Protest haben  
sie Respekt verdient. Hans-Gert Pöttering von der  
Konrad-Adenauer-Stiftung wird deutlicher. Er fürchtet, dass die  
russische Nichtregierungsorganisationen (NGO) in die Knie gezwungen  
werden sollen. Aus Moskau erhalten diese kaum Geld, und wer sich aus  
dem Ausland finanziell helfen lässt, muss sich als »ausländischer  
Agent« beschimpfen lassen. Spione verdienen keine Gnade - das ist den 
Russen von Stalin eingetrichtert worden. Als Sanktionen sind Geld-  
und Haftstrafen vorgesehen. Wer gegen das neue Versammlungsgesetz  
verstößt, muss als Durchschnittsverdiener bis zu zehn Jahresgehälter  
als Strafe zahlen. Noch drastischer sind die Sanktionen bei  
angeblicher Verleumdung. Wer als Journalist korrupte Beamte oder  
Politiker enttarnt, kann seine Existenz aufs Spiel setzen. Die  
Geldstrafe wurde im Handstreich von 3000 auf 500 000 Rubel (12 500  
Euro) erhöht. Ohne Richterspruch dürfen Behörden Internetseiten  
sperren. Angeblich geht es um den Schutz der Kinder -  
Regierungskritiker sind die wahren Leittragenden.  In diesen Zeiten  
dürfen die Menschenrechtler und wahren demokratische Kräfte in  
Russland nicht allein gelassen werden. Westliche Politiker müssen in  
Moskau den Finger in die Wunde legen. Wenn der Kreml-Herr im Konzert  
der Industrieländer mitmischen will, muss er sich in seiner Heimat an 
die Spielregeln halten. Das kann man Putin ruhig mehrfach sagen. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Westfalen-Blatt 
Nachrichtenleiter 
Andreas Kolesch 
Telefon: 0521 - 585261
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Pressekontakt: 
Mitteldeutsche Zeitung 
Hartmut Augustin 
Telefon: 0345 mehr...
 
  
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Pressekontakt: 
Mitteldeutsche Zeitung 
Hartmut mehr...
 
  
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