(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Mehr Profil bitte! - Leitartikel

Geschrieben am 25-03-2012

Leutkirch (ots) - Freundlich wie eine Vorabendserie war der
Wahlkampf im Saarland: Die Ähnlichkeit der Positionen von SPD und CDU
wirkte allerdings auf viele Wähler so demotivierend, dass sie am
Sonntag lieber die Grillsaison eröffneten als ins Wahllokal zu gehen.

Gemessen am Saarland wirkt der auch nicht eben leidenschaftlich
geführte Wahlkampf im benachbarten Frankreich spannend wie ein
Hitchcock-Film. In Saarbrücken wollen CDU und SPD das Gleiche
erreichen und sie wollen es miteinander schaffen. Kein Wunder, dass
lediglich gut 61 Prozent der 800000 Wahlberechtigten im Saarland ihr
Kreuz gemacht haben. Die Grünen hatten sich vorab schon mit einer
Reform des Jagdgesetzes und der Kampagne für ein öffentliches
Rauchverbot um Tausende Stimmen gebracht, die FDP wurde für den
desolaten Zustand der Bundespartei abgestraft.

Der einzige, der nach dieser Wahl im Saarland noch ernsthaft
Opposition machen kann, ist der ehemalige Ministerpräsident Oskar
Lafontaine. Vielleicht tut er sich gelegentlich mit den Piraten
zusammen, die der gewiefte Politiker bereits als "interessant"
bezeichnet hat.

Von Lafontaine als Person mit immer neuen politischen Positionen
mag man halten, was man will, und in seiner Links-Partei sind
eindeutig zu viele Gestalten mit dubioser Vergangenheit und
totalitären Ansichten. Trotzdem ist es gut und wichtig, dass die
Linken als politische Kraft im Landtag dabei sind. Denn Lafontaine
und seine Genossen werden hoffentlich dafür sorgen, dass in
Saarbrücken möglichst keine Langeweile aufkommt, dass sich CDU und
SPD nicht in Sicherheit wiegen und die Politik in dem klitzekleinen
Bundesland unter sich auszumachen versuchen. Die Lehre aus diesem
Sonntag im Saarland ist: Der Wähler honoriert es ganz und gar nicht,
wenn die Positionen der etablierten Volksparteien einander immer
ähnlicher werden. Egal ob eine Partei sich als konservativ,
sozialdemokratisch oder liberal versteht - sie muss sich dieser Tage
vor allem um die Schärfung ihres Profils kümmern.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

385926

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zur Wahl im Saarland von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Langweilig und spannend zugleich ist die Landtagswahl an der Saar gestern ausgegangen, mit der zwei weitere Urnengänge in Bundesländern eingeläutet wurden. Die erwartete große Koalition in Saarbrücken kommt zustande. Das war nun wirklich keine Überraschung. Die Kramp-Karrenbauer-CDU hat das jähe Ende der wackligen Jamaika-Koalition überraschend stabil überstanden und wird die etwas erstarkte SPD von Heiko Maas als Juniorpartner ins Regierungs-Boot nehmen. Das Duell der beiden großen Parteien im kleinen Saarland mehr...

  • Lausitzer Rundschau: NACHRICHT LAUSITZER RUNDSCHAU zu den Hochschulplänen der Landesregierung Cottbus (ots) - Nach den heftigen Protesten gegen die Hochschul-Pläne der Landesregierung zeigt sich Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) kompromissbereit. In einem Gespräch mit der LAUSITZER RUNDSCHAU betonte sie, Grundlage der Diskussion mit den Hochschulen seien die Vorschläge der Lausitz-Kommission. Diese favorisiert eine starke Kooperation zwischen den Hochschulen, aber keine Zusammenlegung oder Neugründung. Die Pläne der Ministerin sahen bislang anders aus: die Brandenburgische Technische Universität mehr...

  • LVZ: Linkenchef Ernst: SPD kann sich die Aufstellung eines eigenen Kanzlerkandidaten sparen, wenn sie bei der rot-roten Verweigerung bleibe Leipzig (ots) - Der Vorsitzende der Linkspartei, Klaus Ernst, hat die SPD scharf wegen ihrer Verweigerungshaltung kritisiert, die "rechnerisch mögliche linke Mehrheit im Saarland auch zur Regierungspraxis zu machen". Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Ernst: "Die SPD betreibt politischen Selbstmord. Wenn sie dabei bleibt, kann sie sich den Streit um die Kanzlerkandidatur ganz sparen: Diese SPD braucht gar keinen Kanzlerkandidaten mehr, weil es ohne uns sowieso keine parlamentarische Mehrheit für einen mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Wahl im Saarland Bielefeld (ots) - Die erste Wahl des Jahres geht klar an die CDU, zum sechsten Mal in Folge fliegt die FDP aus einem Landtag, und der Siegeszug der Piraten hält an: 79 Tage nach dem Aus von Jamaika soll es an der Saar nun also die Große Koalition richten - angeführt von »Landesmutter« Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Die Wahlsiegerin hat sehr hoch gepokert und gewonnen. Indem sie die Jamaika-Koalition aufkündigte, ging die Ministerpräsidentin ein hohes politisches wie persönliches Risiko ein. Hätte sie verloren, wäre ihre politische mehr...

  • FT: Sonderfall Saarland Flensburg (ots) - Zu:Landtagswahl im Saarland Am Ende zählte der Ministerpräsidentinnen-Bonus: Der Mut von Annegret Kramp-Karrenbauer und ihrer CDU, das Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP aufzukündigen und bei der Neuwahl auf eine große Koalition zu setzen, ist überraschend deutlich belohnt worden. Der SPD mit ihrem abermals gescheiterten Spitzenkandidaten Heiko Maas wiederum ist hoch anzurechnen, aus staatspolitischer Verantwortung den verabredeten Weg in ein Bündnis mit der Union mitzugehen. Das Saarland braucht im Kampf mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht