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Konjunktur-Höhenflug der Unternehmen vorerst gestoppt / Ergebnisse des DIRK-Stimmungsbarometers Frühjahr 2011

Geschrieben am 03-06-2011

Hamburg/Nürnberg (ots) - Außer in Österreich hat sich der
DIRK-Stimmungsbarometer-Indikator zur aktuellen Lage in Ländern wie
Deutschland, der Schweiz und Großbritannien verschlechtert. Dennoch
liegt er nach wie vor auf einem hohen Niveau, denn für die Mehrheit
der börsennotierten Gesellschaften hat sich die wirtschaftliche Lage
seit Herbst letzten Jahres verbessert oder ist gleich geblieben. Zwei
Drittel der österreichischen, die Hälfte der deutschen und ein
Drittel der schweizerischen und britischen Unternehmen gehen davon
aus, dass sich der Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen
wird.

Dass sich die Lage der Unternehmen in den untersuchten Ländern
Europas unterschiedlich entwickelt hat, zeigt das
DIRK-Stimmungsbarometer vom Frühjahr 2011. Zur Ermittlung dieses
Indikators, für den die GfK zweimal im Jahr mehr als 700
Investor-Relations-Manager börsennotierter Gesellschaften zur
aktuellen und zukünftigen Unternehmenslage befragt, wird eine
Differenz aus positiven und negativen Antworten gebildet. Der
Indikator kann in einem Wertebereich zwischen +100 und -100 Punkten
liegen.

Aufschwung auf hohem Niveau rückläufig

In Deutschland liegt der Indikator, der die aktuelle
Unternehmenslage der börsennotierten Gesellschaften sowohl aus dem
geregelten als auch aus dem freien Markt abbildet, bei 54 Punkten. Im
Vergleich zur Befragung im Herbst 2010 ist das ein Rückgang um 15
Punkte. Die negative Differenz ist darauf zurückzuführen, dass in der
aktuellen Befragung mehr Unternehmen sagen, dass sich die
wirtschaftliche Lage im Vergleich zu der vor sechs Monaten nicht
verändert hat. Dieser Meinung sind 31 Prozent. Weniger Unternehmen
als im Herbst, aber im-merhin 61 Prozent, sagen aus, dass sich die
Wirtschaftslage verbessert hat. Die Anzahl derer, die meinen, die
Lage hat sich verschlechtert, liegt mit 8 Prozent auf
Vorjahresniveau.

Positiv zu werten ist, dass sich der Indikator zur aktuellen Lage
in Deutschland seit dem Frühjahr 2009, als er mit minus 50 Punkten
deutlich im negativen Bereich lag, zum vierten Mal in Folge im
positiven Bereich befindet. Zusätzlich liegt er mit aktuell 54
Punkten über seinem zentralen Mittelwert (Median) von 45 Punkten, der
sich seit Beginn der Erhebung im Frühjahr 2005 ergibt.

Wie in Deutschland hat sich auch in der Schweiz und in
Großbritannien die Unternehmenslage im Frühjahr 2011 im Vergleich zum
Herbst 2010 verschlechtert. Die Differenzen sind jedoch
unterschiedlich. In der Schweiz ging der Indikator leicht nach unten
- von 68 auf 62 Punkte. In Großbritannien hingegen verlor er 24
Punkte. Der Punktverlust ist darauf zurückzuführen, dass aktuell mehr
Unternehmen sagen, dass sich die Lage verschlechtert hat. Bei den
Unternehmen in Österreich läuft es dagegen momentan sehr gut: Der
Indikator macht einen Sprung um 20 Punkte und erreicht mit 81 Punkten
den höchsten Wert seit vier Jahren.

Im Branchenvergleich über alle befragten Länder hinweg sind es
allen voran Unternehmen aus der Baubranche sowie Banken, gefolgt von
Unternehmen aus der Automobilbranche und der Industrie, für die sich
die wirtschaftliche Lage im Betrachtungszeitraum verbessert hat.

Geteilter Blick auf die zweite Jahreshälfte

Der zweite Indikator hat als Grundlage die Frage, welche
Erwartungen die Befragten hinsichtlich der wirtschaftlichen
Entwicklung ihres Unternehmens in den nächsten 6 Monaten haben. Auch
hier zeigt sich ein geteiltes Bild im Ländervergleich. Während in
Österreich ein nach wie vor positiver Trend zu erkennen ist, ging der
Indikator in Deutschland im Vergleich zu Herbstbefragung 2010 leicht
um drei Punkte zurück. Die Hälfte der deutschen Unternehmen geht
jedoch nach wie vor davon aus, dass sich der Aufschwung fortsetzen
wird. Dass die aktuelle Lage besser eingeschätzt wird als die zu
erwartende korrespondiert mit den Ergebnissen des ifo Geschäftsklimas
Deutschland vom Mai 2011. Auch hier schneidet der Indikator zur
Beurteilung der momentanen Geschäftslage besser ab als der Indikator
zur Beurteilung der Geschäftserwartungen.

In der Schweiz und in Großbritannien verliert der Indikator zur
Einschätzung der zukünftigen wirtschaftlichen Lage 20 beziehungsweise
24 Punkte. In beiden Ländern ist die Differenz darauf zurückzuführen,
dass sich der Anteil der Optimisten ("die wirtschaftliche Lage wird
besser") zu Gunsten der Neutralen ("die wirtschaftliche Lage bleibt
gleich") verschoben hat. Immerhin geht ein Drittel sowohl der
schweizerischen als auch der britischen Unternehmen davon aus, dass
sich der Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird.

Im europäischen Vergleich bleibt Deutschland nach wie vor einer
der Wachstumstreiber: Mit prognostiziert 2,5 Prozent
Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr liegt "Made in Germany"
laut Internationalem Währungsfond (IWF) über dem für Europa
erwarteten Bruttoinlands-produkt (BIP) von 2,0 Prozent. Für
Österreich und die Schweiz rechnet der IWF in diesem Jahr mit jeweils
2,4 Prozent Wachstum, für Großbritannien mit 1,7 Prozent. In
Großbritannien sorgen die Sparprogramme der britischen Regierung zur
Reduzierung des Haushaltsdefizits nach wie vor für eine Anspannung in
der Bevölkerung und an den Kapitalmärkten.

Gesprächstermine mit Investoren nehmen zu

Der weiterhin anhaltende wirtschaftliche Aufschwung beflügelt auch
die Aktivitäten der Investor-Relations-Abteilungen. 40 Prozent der
börsennotierten Gesellschaften in Deutschland rechnen in den
kommenden sechs Monaten mit einer steigenden Anzahl an Roadshows,
One-on-Ones und Konferenzen. Die Zahl derer, die mit weniger
Gesprächsterminen rechnet, liegt gerade mal bei 3 Prozent. Im
Frühjahr 2009 stimmten dieser Aussage immerhin noch 24 Prozent der
Befragten zu. Auch in Österreich und Großbritannien wird der
persönliche Kon-takt zu Investoren zunehmen: Sechs von zehn
Unternehmen rechnen in beiden Ländern mit einer steigenden Anzahl an
Gesprächsterminen im weiteren Verlauf des Jahres. In der Schweiz
teilen nur 29 Prozent diese Einschätzung.

Auch erwartet die Mehrheit der befragten Unternehmen, das sich die
Anzahl der Banken, die sie bewerten, steigen oder gleich bleiben
wird. Von einer rückläufigen Coverage geht kaum ein Unternehmen aus.
Stabilität ist auch in Hinblick auf die personelle Besetzung in den
jeweiligen Investor-Relations-Abteilungen zu erwarten: Mindestens
vier von fünf Unternehmen rechnen in den nächsten sechs Monaten mit
einem konstant besetzten Team.

Zur Studie

Die Ergebnisse stammen aus der Studie "DIRK-Stimmungsbarometer",
die der DIRK zweimal im Jahr zusammen mit der GfK herausgibt. Sie
basiert auf einer halbjährlichen Befragung von mehr als 700
Investor-Relations-Abteilungen börsennotierter Gesellschaften in
Deutschland (seit 2005), in Österreich und der Schweiz (seit 2006)
sowie in Großbritannien (seit 2010). Die Rücklaufquote der aktuellen
Befragung beträgt in Deutschland 36 Prozent, in Österreich 35
Prozent, in der Schweiz 39 Prozent und in Großbritannien 11 Prozent.
Der DIRK-Stimmungsindikator ist die Differenz aus den positiven
abzüglich der negativen Ant-worten zur Unternehmenslage. Die
Schwankungsbreite beträgt +/- 100.

Über den DIRK

Der Deutsche Investor Relations Verband (DIRK) ist der deutsche
Berufsverband für Investor Relations (IR) und Vertreter
kapitalmarktorientierter Unternehmen. Als Sprachrohr der IR
Professionals vertritt der DIRK die Belange seiner Mitglieder aktiv
im Dialog mit den Interessengruppen und Institutionen des
Kapitalmarkts, der Politik und der Öffentlichkeit. Seinen Mitgliedern
bietet der Verband aktive fachliche Unterstützung und fördert den
regelmäßigen Austausch untereinander sowie mit IR Fachleuten aus
aller Welt. Darüber hinaus fördert er die Entwicklung des
Berufsstandes und setzt mit seinen über 300 Mitgliedern
Qualitätsstandards für Finanzkommunikation. Weitere Informationen
unter www.dirk.org.

Über die GfK

Die GfK Gruppe bietet das grundlegende Wissen, das Industrie,
Handel, Dienstleistungsunternehmen und Medien benötigen, um
Marktentscheidungen zu treffen. Ihr umfassendes Angebot beinhaltet
Informations- und Beratungsservices in den drei Sektoren Custom
Re-search, Retail and Technology und Media. Weltweit ist die Nummer 4
der Marktforschungsunternehmen in mehr als 100 Ländern aktiv und
beschäftigt über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere
Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com .



Pressekontakt:
V.i.S.d.P.

Bernhard Wolf
Global Head of Corporate
Communications der GfK SE
Nordwestring 101
90419 Nürnberg
Tel. +49 (0)911-395-2012
Fax. +49 (0)911-395-4570
bernhard.wolf@gfk.com
www.gfk.com

Peter List
Geschäftsführer des DIRK e.V.
Baumwall 7 (Überseehaus)
20459 Hamburg
Tel. +49 (0)40 4136-3960
Fax +49 (0)40 4136-3969
info@dirk.org
www.dirk.org


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