Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Diskussion um Frauenquote
Gegen die Verfassung
HANNES KOCH, BERLIN
Geschrieben am 30-03-2011 |   
 
 Bielefeld (ots) - Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist  
weiblich. Der Anteil der Chefinnen in großen deutschen Unternehmen  
dagegen beträgt drei Prozent. Aus diesem Gegensatz kann man nur  
schließen, dass die historisch bedingte Benachteiligung von Frauen  
immer noch wirkt. Der berufliche Aufstieg wird ihnen zum Teil  
verwehrt. Klingt altmodisch? Die Frauenbewegung der 1970er Jahre  
lässt grüßen? Jedenfalls widerspricht dieser Zustand unserer  
Verfassung. Dort heißt es in Artikel 3, dass niemand wegen seines  
oder ihres Geschlechts diskriminiert werden darf. Auch Managerinnen  
haben Bürgerrechte. Deshalb reicht es nicht, was die Personalchefs  
der großen deutschen Konzerne auf Drängen von CDU-Frauenministerin  
Kristina Schröder gestern angeboten haben. Langsam soll der Anteil  
von Frauen in den Top-Jobs der Wirtschaft nun steigen - immer nach  
Belieben der Firmen selbst. Eine gesetzliche Quote von beispielsweise 
30 Prozent, die Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) fordert, 
wird es vorläufig nicht geben. Diese aber wäre notwendig. Regierung,  
Bundestag und Bundesrat müssen die Bürgerrechte gewährleisten -  
natürlich sofort und per Gesetz. Wann und womit denn sonst? Um das  
Misslingen ihrer Versprechen zu beweisen, hatten die Firmen nun genug 
Zeit. 2001 bereits hatten sie angekündigt, den Frauenanteil in  
Vorständen und Aufsichtsräten deutlich zu erhöhen. Passiert ist kaum  
etwas. Die Unternehmen zum Fortschritt zu zwingen, wird ihnen nicht  
schaden. Wer die gut ausgebildete Hälfte der Bevölkerung quasi  
automatisch von Führungsaufgaben ausschließt, ist offenbar ein  
schlechter Manager. Das Interesse seines Betriebs und seiner  
Beschäftigten scheint ihm nicht am Herzen zu liegen.  
Betriebswirtschaftliche Nachteile nimmt er in Kauf. Vorstände, die so 
handeln, bedürfen neuer, besser qualifizierter Kolleginnen. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Neue Westfälische 
News Desk 
Telefon: 0521 555 271 
nachrichten@neue-westfaelische.de
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  323844
  
weitere Artikel: 
- Neues Deutschland: zu NATO und Libyen Berlin (ots) - Seit Mittwoch hört im Krieg gegen Libyen alles auf  
das NATO-Kommando. Oder möglicherweise auch nicht. Denn kaum hat der  
Nordatlantik-Pakt nach langem Hin und Her die Befehlsgewalt für die  
von einigen arabischen Ländern unterstützten Militäroperationen des  
Westens über und vor dem nordafrikanischen Land übernommen, tun sich  
in der Allianz neue Gräben auf. Jetzt streitet man darüber, ob die  
Aufständischen nicht nur wie bei den heftigen Gefechten zwischen  
Rebellen und Regierungstruppen um die strategisch wichtige Ölstadt mehr...
 
  
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Diskussion über eine Frauenquote in Vorständen von Unternehmen: Unsäglich, beleidigend - aber notwendig Frankfurt/Oder (ots) - Frauen in Führungspositionen schaden einem  
Unternehmen nicht. Im Gegenteil: Eine Studie hat sogar ermittelt,  
dass die Rendite weiblich geführter Betriebe höher ist. Frauen führen 
anders, aber nicht schlechter. Sie legen mehr Wert auf Freiräume für  
die Mitarbeiter, die die Motivation fördern. Es kann also auch nicht  
sein, dass nur die paar Frauen an die Spitze kommen, die gelernt  
haben, sich wie Männer zu verhalten. Dieser Eindruck entsteht allzu  
oft. Es muss nun eine gesetzlich festgeschriebene Frauenquote  
eingeführt mehr...
 
  
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Situation der FDP: Kein Ausweg erkennbar Frankfurt/Oder (ots) - Im Zentrum des Orkans stehend möchte Guido  
Westerwelle, dass die Debatte über sein weiteres Schicksal und das  
seiner Partei "geordnet" verlaufe. Ein frommer Wunsch. Die Liberalen  
kämpfen nach dem Wahldebakel vom Sonntag ums Überleben. Und weil ihr  
Vorsitzender an beidem nicht unmaßgeblich beteiligt war, schlagen die 
Wogen über ihm zusammen. Wer sich nach alternativem Personal  
umschaut, wird aber nicht viel entdecken. Neben Westerwelle sind die  
Alten zu alt, die Jungen zu jung. Und der erfahrenste von den Jungen, mehr...
 
  
- B.Z.: bz (Berlin) zu Islam-Dialog/SPD:Eigenes Verständnisvon Demokratie Berlin (ots) - Die Sozialdemokraten haben die Muslimverbände zum  
Boykott der Islam-Konferenz aufgerufen. Die SPD hält die Äußerungen  
von Innenminister Friedrich über die Historie der Muslime in  
Deutschland und seine Bitte um Sicherheitspartnerschaft gegen  
islamistische Terroristen in der Konferenz für falsch. Und ihn für  
einen Hardliner. Das kann man nun so oder anders sehen. Was aber  
nicht angeht, ist, dass eine große Volkspartei eine Religionsgruppe  
in Deutschland aus durchsichtigen politischen Motiven aufruft, den  
Dialog mit mehr...
 
  
- Südwest Presse: Kommentar zur Islamkonferenz Ulm (ots) - Innenminister Friedrich kann man vermutlich vieles  
zuschreiben - politisches Fingerspitzengefühl wohl nicht. Nach seinen 
Einlassungen, der Islam gehöre historisch gesehen nicht zu  
Deutschland, hat er mit seinem Vorstoß für eine  
"Sicherheitspartnerschaft" die Teilnehmer der Islamkonferenz vor den  
Kopf gestoßen. Vertrauensbildend war diese erste Begegnung nicht.  
Doch gegenseitiges Vertrauen ist die Basis der Islamkonferenz. Mit  
einer Politik der Worte soll sie Grundlagen für die Integration von  
Muslimen in Deutschland schaffen. mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |