Börsen-Zeitung: Schwindelerregend, Kommentar zum Umbau der DWS-Führungsmannschaft von Julia Roebke
Geschrieben am 29-12-2010 |   
 
 Frankfurt (ots) - Bei der Fondsgesellschaft DWS dreht sich das  
Personalkarussell inzwischen so schnell, dass Beobachtern schwindlig  
werden kann. Der letzte größere Umbau der Führungsmannschaft liegt  
gerade einmal anderthalb Jahre zurück, jetzt überrascht die  
Deutsche-Bank-Tochter mit einem neuen Sprecher der Geschäftsführung  
und Global CEO. Wolfgang Matis, der zuvor bei der Mutter im  
Investment Banking in leitender Position tätig war, wird nach Udo  
Behrenwaldt, Axel Günter Benkner, Europa-Chef Stephan Kunze und Klaus 
Kaldemorgen der fünfte Chef in zehn Jahren. 
 
   Neben dem permanenten Wechsel in der Führungsmannschaft irritieren 
auch die nicht minder häufigen Strategieschwenks. Hier sei an den  
jüngst abgeblasenen Ausflug ins Zertifikategeschäft erinnert. Und  
auch bei der 2009 vorgenommenen Zentralisierung des Fondsmanagements  
in Frankfurt, auf Kosten von Standorten in Asien und den USA, mag die 
Frage erlaubt sein, ob diese der Förderung des Auslandsgeschäfts  
wirklich zuträglich war. 
 
   Zu häufiger Wechsel bringt Unruhe und Reibungsverluste. Genau das  
kann sich Kevin Parker, Chef des weltweiten Asset Management der  
Deutschen Bank und damit auch zuständig für die DWS, nicht leisten.  
Kann man doch die zuletzt abgelieferten Zahlen seines Bereichs  
getrost als verbesserungswürdig bezeichnen: Zum Vorsteuerergebnis des 
Konzerns von 3,3 Mrd. Euro trug das Asset Management in den ersten  
neun Monaten 2010 gerade mal 135 Mill. Euro bei. Mögen dazu auch  
Belastungen durch die BHF-Bank beigetragen haben: Mit 4 (i.V. 11)%  
verfehlte die Eigenkapitalrendite vor Steuern im dritten Quartal  
deutlich den Zielwert der Deutschen Bank. 
 
   Daher ist es durchaus möglich, dass sich bei der Bank demnächst  
jemand die Frage stellen wird, ob ein eigener Asset Manager noch  
gebraucht wird. Die Idee ist nicht ganz neu, zuletzt war ein Verkauf  
der DWS im Jahr 2000 im Zuge der geplanten Fusion mit der Dresdner  
Bank im Gespräch. Inzwischen ist viel passiert. Die Commerzbank hat  
die Cominvest abgegeben, die Unicredit sucht nach einem Käufer für  
Pioneer und Barclays hat das Fondsgeschäft an Blackrock verkauft.  
Matis, der aus dem Mutterhaus kommt, muss schnell Erfolge vorweisen.  
Nur dann werden solche schwindelerregenden Gedankenspiele wieder in  
der Versenkung verschwinden. 
 
 
 
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