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BARMER-Verwaltungsrat: Pflegereform unerlässlich, aber keine neuen Verschiebebahnhöfe / Verwaltungsrat beschließt Positionspapier zur Pflegereform

Geschrieben am 28-09-2007

Wuppertal/Potsdam (ots) - Seine Anforderungen an die Pflegereform
fasste der Verwaltungsrat der BARMER in einem heute verabschiedeten
Positionspapier zusammen. Kernforderungen sind eine deutliche
Steigerung der Pflegequalität, Leistungsverbesserungen in allen
Pflegestufen, die Stärkung von Prävention und Rehabilitation in der
Pflege und eine nachhaltige Finanzreform. "Sicherheit in allen
Lebensphasen - dabei hilft gerade die Pflegeversicherung. Wir nehmen
damit den Grundgedanken eines gesundheitsbewussten Lebens auf, indem
wir ältere Menschen darin unterstützen, so lange wie möglich
selbstbestimmt in ihrem gewohnten Lebensumfeld zu leben", betont
Holger Langkutsch, Vorsitzender des BARMER-Verwaltungsrates, heute in
Potsdam.

Die BARMER begrüßt die von der Bundesregierung geplante Stärkung
der ambulanten Pflege. Die von der Koalition angestrebte
Dynamisierung von Leistungen werde die schleichende Entwertung der
bislang festgeschriebenen Pflegeleistungen stoppen. Erfüllt sieht die
BARMER zudem ihre lange Jahre erhobene Forderung, den Hilfebedarf von
Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz - wie etwa Dementen -
angemessener zu berücksichtigen. Die mit Blick auf die steigende Zahl
Betroffener zu erwartenden Mehrausgaben aufgrund einer
realitätsbezogenen Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs
seien allerdings noch nicht in der schon beschlossenen
Beitragsanhebung auf 1,95 Prozent berücksichtigt.

Richtig sei, dass der stationäre Bereich nicht an Bedeutung
verliere. Als ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg der
Pflegeversicherung sieht der BARMER-Verwaltungsrat klare und
transparente Qualitätskriterien. "Pflegebedürftige und ihre
Angehörigen brauchen für sie verständliche Informationen aus den
Prüfberichten des Medizinischen Dienstes", fordert Langkutsch.
Chancen für mehr Qualität sehe die BARMER auch in neuen Wohnformen,
stärkerer Prävention und Rehabilitation und einer wohnortnahen
Vernetzung. Allerdings dürften die neuen Pflegestützpunkte nicht zu
doppelten Strukturen führen. Unterstützung findet bei der BARMER auch
der Vorschlag einer Pflegezeit. Allerdings sei dies eine klassische
gesellschaftliche Aufgabe, die entsprechend aus Steuermitteln
finanziert werden sollte.

Ohnehin sieht die BARMER in der Finanzierung aktuell das größte
Problem der anstehenden Reform. Mit der Anhebung zum 1. Juli 2008
werde es zwar Mehreinnahmen geben, um die geplanten
Leistungsverbesserungen und die demographische Entwicklung in den
nächsten Jahren aufzufangen. Eine längerfristige Stabilisierung sei
jedoch nicht zu erwarten. Der Verwaltungsrat mahne daher eine
nachhaltige Finanzreform an, in die auch die private
Pflegeversicherung einzubeziehen ist. Die gesetzliche
Krankenversicherung dürfe jedenfalls nicht durch einen neuen
"Verschiebebahnhof" belastet werden.

Die BARMER-Pflegeversicherung betreute 2006 rund 193.000
Leistungsempfänger. Dafür gab sie insgesamt 1,63 Milliarden Euro aus.
Schwerpunkte bildeten die vollstationäre Pflege (877,4 Millionen
Euro) und in der ambulanten Pflege die Pflegesachleistungen (245,5
Millionen Euro) und das Pflegegeld (341,5 Millionen Euro).

Grafik- bzw. Fotohinweis: Eine Grafik mit den Leistungsausgaben
der BARMER-Pflegeversicherung 2006 sowie ein Foto des Vorsitzenden
des BARMER-Verwaltungsrates, Holger Langkutsch, können Sie im
Internet herunterladen unter: www.barmer.de/presse .

Originaltext: Barmer Ersatzkasse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8304
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8304.rss2

Für Rückfragen:
BARMER-Presseabteilung, Thorsten Jakob,
Tel.: 018 500 99 14 51 oder 0170 7 61 47 52.


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