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Regierung subventioniert Verknappung von Lebensmitteln / Bäckerhandwerk fordert Regierung auf, Subventionen für die Verbrennung von Brot- und Futtergetreide zurückzunehmen

Geschrieben am 28-09-2007

Berlin (ots) - Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) soll die
Nutzung alternativer Energien fördern. Dieses Gesetz sieht neben dem
Biokraftstoffquotengesetz auch Subventionen vor für die Gewinnung von
Strom aus Biomasse. Gewonnen wird die Energie überwiegend aus Mais,
Brot- und Futtergetreide.

So führte die letzte Novellierung des EEG zu einem Boom von
Biogasanlagen. Die Einspeisevergütung und der Bonus, den Landwirte
für nachwachsende Rohstoffe erhalten, haben in Deutschland bereits
3.500 Anlagen entstehen lassen, die 675.000 Hektar Ackerfläche
benötigen. Insbesondere die Anbaufläche von Mais für die
Biogasproduktion hat sich in kürzester Zeit verdoppelt. Schätzungen
des Instituts für Strukturforschung und Planung in agrarischen
Intensivgebieten (ISPA), Vechta, gehen für das Jahr 2010 von 10.000
Anlagen aus, die 1,5 Millionen Hektar beanspruchen würden, das
entspricht 12,5 Prozent der gesamten Ackerfläche Deutschlands. Diese
Flächenkonkurrenz geht erheblich zu Lasten der Lebensmittel- und
Futtergetreideproduktion. Gleichzeitig warnen Experten vor dem
Verlust der Pflanzenvielfalt durch die Monokultivierung von
Energiemais.

Eine ähnliche Entwicklung ist bei der Produktion von Bioethanol
festzustellen. Nach Angaben der Sächsischen Landesanstalt für
Landwirtschaft vom Juli 2007 benötigen die aktuell installierten
Bioethanolanlagen bereits 1,9 Millionen Tonnen Agrarrohstoffe.
Verwendet wird vor allem Brot- und Futtergetreide. Der Bedarf erhöht
sich mit den derzeit im Bau befindlichen Anlagen auf 3,1 Millionen
Tonnen. Berücksichtigt man die weiteren Planungen für den Bau von
Bioethanolanlagen, würden hier bereits 19 Prozent (8,1 Millionen
Tonnen) der deutschen Gesamtgetreideernte verfeuert. Zudem stehen
diese Anlagen in Regionen, in denen die landwirtschaftlichen Böden
Getreide in Spitzenqualitäten ermöglichen. Dieses Getreide ist jedoch
zwingend für die Versorgung der Bevölkerung notwendig.

Besorgniserregend ist auch, dass die Saatgutzüchter bereits
verstärkt auf die Produktion von stärke- und proteinreichen Sorten
umstellen. Dies wird die Produktion von Brot- und Futtergetreide
weiter verknappen.

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks fordert die
Bundesregierung deshalb in einer Resolution seiner
Mitgliederversammlung dringend auf, das EEG zu modifizieren.
Lebensmittel müssen Vorrang haben vor der Energieerzeugung. Pflanzen,
die als Lebens- oder Futtermittel genutzt werden, müssen von der
Subventionierung durch das EEG ausgenommen werden! Das Verbrennen von
Lebensmitteln ist aus ethischen Gründen und angesichts der sich
bereits jetzt schon weltweit abzeichnenden Lebensmittelknappheit
unverantwortlich.

Originaltext: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/42829
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_42829.rss2

Pressekontakt:
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.
Präsident Peter Becker, Tel.: (040) 35905-271
Hauptgeschäftsführer Dr. Eberhard Groebel Tel.: (030) 20 64 55-0
E-Mail: zv@baeckerhandwerk.de


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