(Registrieren)

WAZ: Islamisten planten Anschlag: Der Terror wohnt in Deutschland - Leitartikel von Angela Gareis

Geschrieben am 05-09-2007

Essen (ots) - Zeitungen haben am Mittwoch an Hanns Martin
Schleyer erinnert, den die RAF vor 30 Jahren entführt und nach
wochenlanger Geiselhaft erschossen hat. Während man morgens noch über
den Deutschen Herbst, den Terror der Vergangenheit, liest, formt die
Gegenwart die Schlagzeilen über den Terror der Zukunft.

Sicherheitsbehörden haben verheerende Anschläge verhindern
können. Das ist eine erleichternde Nachricht vor einem beunruhigenden
Hintergrund: Der islamistische Terrorismus wohnt in Deutschland, er
ist gekennzeichnet von hoher Professionalität, äußerstem Willen und
deutschen Gesichtern. Fritz G. und Daniel S. wollten gemeinsam mit
dem Türken Adem Y. töten - notfalls um den Preis des eigenen Lebens.

Deutsche Selbstmordattentäter waren bis gestern eine entlegene
Vorstellung. Man hat sich damit abfinden müssen, dass die Republik
islamistische Irre unterschiedlicher Provenienz beherbergt, und dass
der Terrorwahn, der auf die Vernichtung freier Gesellschaften zielt,
auch in die Köpfe von Menschen dringt, denen eine freie Gesellschaft
ein freies Leben geschenkt hat.

Die Tatsache aber, dass deutsche Selbstmordattentäter in ihrer
Heimat morden wollten, produziert besondere Ängste und verlangt
größtmögliche Besonnenheit. Die Debatte über die Durchsuchung von
Computern und weitere Verschärfungen von Gesetzen schwillt wieder an.
Innenminister Wolfgang Schäuble hält sich zwar wohltuend zurück, doch
die Befürworter der Online-Durchsuchungen in der Union und die Gegner
in allen anderen Parteien streiten laut durcheinander, weil sie ihre
Positionen gestärkt oder geschwächt sehen.

Wenn es aber um die Sicherheit der Menschen im Land geht,
verbietet sich jegliche Profilierungssucht der Parteien, denn das
Sicherheitsgefühl gründet maßgeblich im Vertrauen in das
Verantwortungsbewusstsein der politischen Klasse. Die
staatspolitische Verantwortung, die in der Großen Koalition schon aus
geringeren Anlässen bemüht worden ist, muss hier wirklich getragen
werden.

Neben einer sachlichen Auseinandersetzung über die Überwachung in
rechtsstaatlichen Grenzen erfordert die Bedrohung eines jeden
einzelnen Bürgers die intelligente Diskussion über
gesamtgesellschaftliche Herausforderungen, zu denen die Integration
von Ausländern und Deutschen am Rande der Gesellschaft ebenso zählt
wie der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, wo der Terror
trainiert wird.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-8975
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

91067

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar: Terror Ulm (ots) - Ein wichtiger Hinweis darauf, dass der islamistische Terror in Deutschland angekommen ist und Deutsche infiltriert hat, besteht darin, dass seine intellektuellen Anleitungen in deutscher Sprache erscheinen. Im islamistischen Umfeld von Ulm ist Abdussalam Farags "Die nichterfüllte Pflicht" aufgefunden worden (wir berichteten). Inzwischen steht das wichtigste Werk des geistigen Vaters des Terror-Dschihads in Deutsch im Internet: Sayyid Qutbs "Zeichen auf dem Weg". Den Autoren ließ Gamal Abd Al-Nasser 1966 henken, aber seine mehr...

  • Weser-Kurier: Der Weser-Kurier berichtet in seiner Donnestagausgabe: Gastwirt trotzt dem Rauchverbot - und ruft in Annoncen zum Rechtsbruch auf Bremen (ots) - Bremen. Ein Gastwirt aus Tarmstedt (Kreis Rotenburg) hat seinen Gästen das Rauchen in seiner Gaststube wieder erlaubt. Damit nicht genug: Der Gastwirt hat - in Niedersachsen vermutlich bislang einmalig - in Werbeanzeigen publiziert, dass er gegen das Nichtraucherschutzgesetz verstößt. Das berichtet der WESER-KURIER (Bremen) in seiner morgigen Ausgabe (Donnerstag). In den Annoncen ermuntert er seine Berufskollegen zudem, es ihm gleichzutun. Der offene Aufruf zum Rechtsbruch sei ein eklatanter Verstoß gegen Rechtsvorschriften, mehr...

  • Westfalenpost: Mitten unter uns Hagen (ots) - Terrorgefahr ist näher, als viele glaubten Von Bodo Zapp Die spektakuläre Festnahme von drei potentiellen islamistischen Attentätern in der Abgeschiedenheit des Sauerlandes macht deutlich, dass die Terrorgefahr näher ist, als viele glaubten. Schlagzeilen über furchtbare Anschläge wie in London und Madrid hätte es auch aus Deutschland gegeben, wenn den Sicherheitsbehörden nicht als Ergebnis einer beispielhaften internationalen Zusammenarbeit dieser polizeiliche Schlag gelungen wäre. Dafür gebührt allen Beteiligten Dank und mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum vereitelten Terroranschlag in Deutschland Bielefeld (ots) - Eines vor allem anderen: Die Menschen hier in Deutschland - jeder einzelne, sofern er demokratisch gesonnen, redlich und guten Willens ist - haben denen von Herzen zu danken, die soeben mit größtmöglicher Umsicht allerschwersten Schaden abgewendet haben. Nicht auszudenken, welch eine Spur der Verwüstung das mutmaßliche Bomben-Täter-Trio hätte hinterlassen können, zumal wenn dabei hunderte oder gar tausende Unschuldige, vom Baby bis zum Greis, buchstäblich in die Luft gesprengt worden wären. Nicht auszudenken - wirklich? mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Terrorismusexperte: Terror-Bedrohung im Inland wächst Guido Steinberg: Mehr Sorgen um die in Deutschland lebenden Türken machen Köln (ots) - Köln - Der Terrorismusexperte der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, sieht in der Herkunft der drei verhafteten Terrorverdächtigen ein Indiz für eine wachsende Bedrohung. "Was mich umtreibt, ist die Herkunft der Täter", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Es handelt sich um zwei deutsche Konvertiten und einen Türken mit Bindung an die Dschihad-Union. Das ist etwas, was wir noch nie hatten: Dass eine usbekische Organisation über die Türkei Einfluss auf eine deutsche Terrorzelle mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht