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Lausitzer Rundschau: Der Bahnstreik, die Folgen, die Konsequenzen Die Bahn gehört allen

Geschrieben am 06-08-2007

Cottbus (ots) - Wer jemals die Gelegenheit hatte, mit Lokführern
etwas ausführlicher über ihren Berufsalltag zu sprechen, der wird
verstehen, warum diese Menschen eine bessere Bezahlung einfordern. Es
ist eine offene Wunde dieser Gesellschaft, dass sie die Teilhabe an
ihrem Reichtum so wenig bemisst am sozialen Wert der Arbeit. Wenn
einige der best
verdienenden Verkäufer zweifelhafter Anlageprodukte die Tätigkeit
einstellten, wäre das völlig belanglos. Wenn der vergleichsweise
miserabel entlohnte Lokführer streikt, fehlt etwas Unverzichtbares.
Die Folgen des Streiks bei der Bahn haben andere zu verantworten. Da
ist eine Unternehmensführung, die seit vielen Jahren die eigenen
Mitarbeiter primär als ungeliebten Kostenfaktor behandelt. Und da ist
eine Regierung, die sich davor drückt, die Weichen zu stellen. Die
erneute Berufung des umstrittenen Vorstandschefs Hartmut Mehdorn, des
Mannes jenseits der Altersgrenze, spricht dabei Bände.
Der Arbeitskampf enthüllt zwar auch die seltsamen, verkrusteten
Strukturen des Betriebes mit seiner immer noch großen Beamtenschar.
Er zeigt damit auf, wie wichtig eine wirkliche Bahnreform ist. Der
drohende, für viele Bürger überaus unbequeme Streik macht uns mitten
in der Debatte um das weitere Schicksal einer der Privatisierung
ausgelieferten Bahn aber vor allem klar, was auf dem Spiel steht.
Jetzt wissen wir, dass die Bahn zu wichtig ist, um Spielball von
Einzelinteressen zu werden.
Dies jetzt den Lokführern vorzuhalten, ist pure Heuchelei. Die
Politik, die sich mit lukrativen Posten und unsinnigen
Beraterverträgen schamlos hat ruhig stellen lassen, muss endlich
ihrer Verantwortung gerecht werden. Dazu gehört, dass sie in dem
Konflikt die Unternehmensführung nachhaltig daran erinnert, dass die
Bahn immer noch allen gehört - insbesondere den Reisenden, aber auch
ihren Mitarbeitern. Die werden dann ihrerseits schon wissen, wo die
Grenzen der Begehrlichkeit liegen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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