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Der Tagesspiegel: Neue Erkenntnisse bei Vattenfall-Affäre um Atomkraftwerk Krümmel: Sozialministerin Trauernicht kannte Namen der Reaktorfahrer vor Polizei-Durchsuchung

Geschrieben am 27-07-2007

Berlin (ots) - In der Affäre um den Brand des
Vattenfall-Atomkraftwerkes Krümmel Ende Juni hat die
schleswig-holsteinische Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD)
offenbar doch mehr gewusst, als sie bisher zugibt. Obwohl Trauernicht
nach Informationen des Tagesspiegel (Samstagsausgabe) den Namen des
Krümmel-Reaktorfahrers zu diesem Zeitpunkt bereits kannte, hat sie
Vattenfall am 13. Juli vor dem Kieler Landtag öffentlich vorgeworfen,
das Unternehmen weigere sich, diesen zu nennen. Am gleichen Tag wurde
das Atomkraftwerk Krümmel von der Staatsanwaltschaft durchsucht, um
die Namen der Reaktorfahrer zu erfahren. Vattenfall war daraufhin in
eine schwere Imagekrise geraten, die wenige Tage später zum Rücktritt
des Vorstandschefs Klaus Rauscher und mehrerer Manager des Konzerns
führte.

Wie der Lübecker Oberstaatsanwalt Klaus-Dieter Schultz dem
Tagesspiegel jetzt bestätigte, kannte das Trauernicht-Ministerium
bereits am Tag vor der Akw-Durchsuchung durch die Kriminalpolizei und
vor der Landtagsdebatte die Namen sowohl des Schichtleiters als auch
zweier Reaktorfahrer, die am Tag des Brandes im Akw Dienst hatten.
Eine entsprechende Mitteilung des Ministeriums habe die
Staatsanwaltschaft am Donnerstag (12. Juli) gegen 18 Uhr erreicht,
sagte Schultz. Darin habe die Atomaufsicht mitgeteilt, dass
Vattenfall die fraglichen Namen zwei Stunden vorher per Fax
preisgegeben habe. Außerdem hatten sich nach
Tagesspiegel-Informationen Mitarbeiter der Atomaufsicht bei einem
Besuch des Kraftwerkes Krümmel vor der staatsanwaltschaftlichen
Durchsuchung diese Informationen selbst aus dem Schichtbuch
abgeschrieben, das ihnen der Kraftwerksbetreiber vorgelegt hatte. Die
Namen jedoch verschwieg die Atomaufsicht, der Sozialministerin
Trauernicht vorsteht, den Staatsanwälten bis zum 13. Juli - dem Tag
der Durchsuchung und der Landtagsdebatte.

Anderenfalls hätte die Staatsanwaltschaft auch auf die
medienwirksame Durchsuchung des Vattenfall-Atomkraftwerkes
verzichtet, vermutet jetzt Oberstaatsanwalt Schultz. "Wenn wir sie
(die Namen) gehabt hätten", sagt er, "wären die Maßnahmen so nicht
gelaufen".

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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