Rheinische Post: Browns Kabinett - Von GODEHARD UHLEMANN
Geschrieben am 28-06-2007 |
Düsseldorf (ots) - Das neue britische Kabinett steht für den Bruch mit der Ära Blair. Sie ist für den neuen Regierungschef beendet. Gordon Brown will für seine Regentschaft bewusst neue Akzente setzen, die die Lösung innenpolitischer Probleme verstärkt in den Blickpunkt rücken wird. Brown weiß, dass er mit dem Thema Irak bei seinen Landsleuten wenig Sympathien ernten kann. Er weiß aber auch, dass sich diese politische Last seines Vorgängers Blair nicht einfach abschütteln lässt wie lästiges Wasser aus dem Bären-Fell. Insofern wird Brown auf Zeit noch Gefangener der alten Politik bleiben: Er war als Schatzkanzler hochrangiges Kabinettsmitglied und insofern für die Beteiligung am Irak-Krieg mitverantwortlich.
Nun wird der Irakkrieg-Kritiker David Miliband neuer Außenminister. Seine Ernennung zeigt zumindest die Bestrebungen Browns, die bisherige Irak-Politik kritischer anzugehen. Was das am Ende bedeutet, wird sich zeigen. London wird in dieser Frage kaum den offenen Bruch mit Washington anvisieren. Brown wird eher Signale zur Einleitung des Rückzugs geben, wann immer er abgeschlossen sein wird. Am Ende war Blair vor allem am Irak-Engagement gescheitert. Ein ähnliches Debakel will Brown für sich ausschließen. Das geht aber nur mit Taten.
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