| | | Geschrieben am 27-06-2007 LVZ: Zu viele Gäste
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 Leipzig (ots) - Von Peter Korfmacher
 1804 durchbrach die Weltbevölkerung die Milliarden-Schallmauer, 1927
 fiel die nächste, 1960 lebten drei Milliarden Menschen auf dem blauen
 Planeten, 1974 vier, 1987 fünf, 1999 sechs. Und derzeit teilt sich
 jeder Homo sapiens mit gut 6,6 Milliarden Artgenossen die zunehmend
 unter dieser Last ächzende Erde. Mit erheblichen Folgen für alle
 Beteiligten:In Asien, Afrika, Südamerika wächst die Armut in den
 explodierenden Mega-Städten. In Europa, Nordamerika, Australien, auch
 in den entwickelten Teilen Asiens verschärfen sich
 Ausgrenzungstendenzen. Die, denen es schlechter geht, sollen bleiben,
 wo sie sind, damit die, denen es besser geht, ihren Vorsprung in
 Sachen Lebensqualität und Lebenschancen nicht einbüßen.
 Das alles ist nicht neu: Jedes Jahr veröffentlicht die Uno ihren
 Weltbevölkerungsbericht. Jedes Jahr gibt es interessante neue Details
 (diesmal ist dies die Erkenntnis, dass bereits im kommenden Jahr die
 Hälfte aller Menschen in Städten lebt). Und in jedem Jahr prophezeien
 Schwarzseher eine Katastrophe. Wahrscheinlich haben sie Recht. Denn
 selbst wenn, wie neueste Schätzungen vermuten lassen, das absolute
 Wachstum in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter abnimmt,
 führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei: Wir sind jetzt schon zu
 viele, und wir werden immer mehr.
 Die Folgen für die Menschheit werden dramatisch sein:
 Naturkatastrophen, die der Klimawandel mit sich bringt, den wir
 verursachen, durch rülpsende Kühe (die wir halten), Autos (die wir
 fahren), durch was auch immer. Kriege als Konsequenz höchst
 unterschiedlicher Verteilung der Lasten und Chancen, die sich aus dem
 Bevölkerungswachstum ergeben. Migrationsbewegungen, gegen die die
 Völkerwanderung als kollektiver Wochenendausflug erscheinen wird.
 Ob all das kommt, ist eher keine Frage, unklar ist allenfalls: wann.
 Und damit verbunden bleibt nur die Hoffnung, dass wir es nicht mehr
 erleben werden - und unsere Kinder und Kindeskinder vielleicht auch
 nicht. Daran allerdings könnten wir mitarbeiten - indem wir uns
 gemeinsam eines Problems annähmen, das uns alle betrifft. Hier
 allerdings liegt das globale Menscheits-Dilemma: Die derzeit 6,6
 Milliarden Menschen sind 6,6 MilliardenIndividuen, mit jeweils
 individuellen Vorstellungen von Leid und Glück, von Jetzt und
 Zukunft. Und so schön es für den Menschen ist, wenn er statistisch
 immer älter wird (das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung wird in
 den kommenden 40 Jahren um zehn auf knapp 40 Jahre steigen), um so
 schlimmer ist dies für die Menschheit. Da ticken Insekten - im Sinne
 der Arterhaltung - effektiver.
 Dennoch sind Weltuntergangs-Szenarien fehl am Platz. Denn unsere
 Probleme, unser Raubbau, unser Leben, unser Sterben sind der Welt
 ziemlich egal. Sie braucht uns nicht. Sie hat die Dinosaurier kommen
 und gehen sehen, den Säbelzahntiger, den Neandertaler. Sie wird uns
 keine Träne nachweinen, wenn sie uns erst abgeschüttelt hat oder wir
 uns selbst. Wir sind nur Gast auf Erden. Und nur, wenn wir uns
 einigermaßen benehmen, dauert es vielleicht noch ein wenig, bis man
 uns den Stuhl vor die kosmische Tür stellt.
 
 Originaltext:         Leipziger Volkszeitung
 Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
 
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 Leipziger Volkszeitung
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 Telefon: 0341/218 11558
 
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