| | | Geschrieben am 22-05-2007 Lausitzer Rundschau: Das Doping-Geständnis des Ex-Telekom-Radprofis Bert Dietz Ausweg Amnestie
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 Cottbus (ots) - Endlich hat ein deutscher Radprofi ausgepackt.
 Endlich ist an der Öffentlichkeit, was Insidern des Profiradsports
 längst klar war und was Hunderttausende Fans - auch eines Jan Ullrich
 - geahnt, aber nie wahr haben wollten: Doping ist offenbar auch beim
 Team Telekom über Jahre mitgefahren. Und hat den deutschen
 Vorzeige-Rennstall in der Weltspitze, an werbewirksame Positionen des
 Feldes bei Tour de France oder Giro d'Italia und letztlich auf das
 Siegerpodest gebracht - so wie es Sponsoren von den Assen erwarten.
 Der Leipziger Radprofi Bert Dietz hat Montagnacht mutig - ohne
 Rücksicht auf die für ihn nicht abzuschätzenden Folgen - reinen Tisch
 gemacht. Fazit: Seit Mitte der 90er-Jahre wurde Epo für ihn zur
 Grundausstattung im Rennalltag - verabreicht von den inzwischen
 suspendierten Telekom-Ärzten. Dabei vermied es Dietz, der einst zu
 den Edelhelfern von Bjarne Riis oder Jan Ulrich gehörte und selbst
 eine Vuelta-Etappe nach einer spektakulären Alleinfahrt gewann, mit
 dem Finger auf andere zu zeigen. Aber er hat von dem Frust - und
 damit vielleicht auch von dem Motiv für die Doping-Einnahme -
 gesprochen, wenn Jahr für Jahr zwanzig bisher unbedeutende Spanier
 oder Italiener wieder in die Profispitze vorgestoßen sind und das
 eigene harte Training ohne Erfolg geblieben war. Nach der Lesart von
 Bert Dietz, der als hochbegabter Amateur zu den Profis gewechselt war
 und dort zunächst - wie viele andere - gnadenlos abgehängt wurde, ist
 es selbst für ein Jahrhunderttalent wie Jan Ulrich unmöglich, die
 Tour de France nur mit Wasser und Brot zu gewinnen. So abwegig ist
 die Schlussfolgerung nicht. Und vor diesem Hintergrund erhellt sich
 auch Jan Ulrichs Aussage beim viel zu frühen Abschluss seiner
 Karriere, dass er nie jemanden betrogen habe. Weil in diesem Metier
 offensichtlich niemand betrogen werden kann. . .
 Das Doping-Geständnis von Bert Dietz erneut als die Beichte eines
 schwarzen Schafes abzutun, wäre töricht. Auch wird der deutsche
 Radsport das Problem nicht für sich allein lösen. Wenn die Führung
 des Teams T-Mobile inzwischen für seine Renner die Hand ins Feuer
 legt, dann wird es wohl auch damit leben müssen, auf den Tour-Etappen
 hinauf nach Alp d'Huez oder über den Col de la Madeleine oder in den
 spanischen Pyrenäen gezeigt zu bekommen, wo die Unterschiede liegen.
 Deshab ist der Weltradsportverband gefordert. Er sollte den Fall
 Dietz ernsthaft zum Anlass nehmen, sich endlich zu einer Amnestie für
 alle Dopingsünder durchzuringen. Bis zu einem Stichtag könnte jeder -
 ob Rennfahrer, Trainer, Betreuer oder Arzt - die Chance haben,
 auszupacken. Ohne, dass Tour-Siege oder Weltmeistertitel aberkannt
 werden. Ohne, dass berufliche Konsequenzen zu befürchten wären. Und
 nach dem Tag X müssten die Dopingstrafen drastisch erhöht werden.
 Damit würde sich die Chance bieten, endlich die Mauer des Schweigens
 zu brechen und den Dopingsumpf im Profiradsport trockenzulegen.
 Amnestie statt Strafverfolgung - der Versuch ist es wert.
 
 Originaltext:         Lausitzer Rundschau
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