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Ex-BKA-Präsident Zachert: "Der Staatsanwaltschaft nie Erkenntnisse vorenthalten"

Geschrieben am 25-04-2007

Hamburg (ots) - Der ehemalige Präsident des Bundeskriminalamts
(BKA), Hans-Ludwig Zachert, schließt nicht aus, dass das Bundesamt
für Verfassungsschutz dem BKA Mitte der 80er Jahre eine wichtige
Aussage der RAF-Terroristin Verena Becker vorenthalten hat. "Es gab
damals eine gewisse Behördeneitelkeit zwischen BKA und
Verfassungsschutz", sagt Zachert der ZEIT. "Wir waren als
BKA-Ermittler damals schon vielfach verärgert, weil wir manche
Informationen vom Verfassungsschutz erst sehr verspätet erhielten."

Der Spiegel hatte berichtet, die inhaftierte Verena Becker habe
dem Bundesamt für Verfassungsschutz 1985 anvertraut, der Mörder von
Siegfried Buback sei der RAF-Terrorist Stefan Wisniewski. Diese
Informationen seien aber nie an die Staatsanwaltschaft gelangt.

Das BKA, sagt Zachert, habe unter seiner Führung indes "der
Staatsanwaltschaft nie Erkenntnisse vorenthalten". Zu den Vorwürfen,
die RAF-Terroristin Silke Maier-Witt habe dem BKA nach ihrer
Enttarnung in der DDR 1990 anvertraut, sie habe den später wegen der
Tat verurteilten Knut Folkerts am Tag des Buback-Mordes in Amsterdam
getroffen, sagt Zachert: "Daran kann ich mich nicht erinnern. Ich
schließe nicht aus, dass Maier-Witt dies einem unserer Ermittler
gesagt hat - aber selbst wenn: Das spräche doch nicht gegen eine
Tatbeteiligung von Folkerts. Buback wurde morgens ermordet,
Maier-Witt will Folkerts abends in Amsterdam getroffen haben. Wo ist
das Problem? Von Karlsruhe aus ist das eine Autofahrt von fünf
Stunden."

Für das BKA, sagt Zachert, sei der Fall Buback 1990 längst
"abgeschlossen" gewesen: "Es gab es schlicht keinen Anlass, an den
Urteilen der Gerichte zu zweifeln."

Hans-Ludwig Zachert arbeitete fast dreißig Jahre lang in leitenden
Funktionen beim Bundeskriminalamt. Von 1990 bis 1996 war der Jurist
Präsident der Wiesbadener Behörde.

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 18 vom 26. April 2007
senden wir Ihnen gerne zu.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)


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