(Registrieren)

Westfälische Rundschau: Kommentar zu Sprachtests "Delfin 4"

Geschrieben am 04-04-2007

Dortmund (ots) - Der Theorie folgt die Praxis, dem Lob die Kritik.
Mit der Einführung von Sprachtests für Vierjährige hat die
nordrhein-westfälische Landesregierung bundesweit nicht nur eine
Vorreiterrolle eingenommen, sondern auch klug gehandelt. Um Kinder
bis zum Schulanfang sprachlich fit zu machen, braucht es Zeit zur
Förderung. Ein halbes oder dreiviertel Jahr - wie in den meisten
anderen Bundesländern - reicht dazu nicht.

Viel mehr Zeit hatten aber auch die Verantwortlichen in NRW
nicht, um den Sprachtest zu entwickeln. Und weniger noch, um ihn in
den Kindergärten zu erproben. Im Hauruck-Verfahren hat die
Landesregierung den "Delfin" jetzt ins Wasser geworfen - in der
Hoffnung, dass er schwimmt.

Doch schon nach den ersten hundert Metern droht der Untergang.
Kritik an dem Testverfahren gibt es nicht nur von der Opposition,
sondern vor allem von Lehrern und Erziehern, die sich nicht gut genug
vorbereitet fühlten. Auch gehe der Test ("Ein Besuch im Zoo") an der
Lebenswirklichkeit vieler Vierjähriger vorbei. Nicht zuletzt beklagen
sie, dass zahlreiche Kinder, die gewiss keine Sprachförderung
brauchen, sich der Testsituation schlicht verweigert hätten - und
deshalb gleich noch einmal zum Test antreten müssten.

Manchernorts ist deshalb von "Durchfall-Quoten" von bis zu 80
Prozent zu hören. Andere sprechen bereits von "katastrophalen
Ergebnissen".

Ist also jedes zweite Kind in NRW ein Sprach-Versager?
Keineswegs. Für Hysterie jedenfalls besteht auch angesichts der nach
und nach bekannt werdenden Ergebnisse kein Anlass. Allenfalls für
Nachbesserungen.

Denn ansonsten gilt: Dass bei mehr Kindern als gedacht noch
einmal genauer hingeschaut wird, um alle Zweifel auszuräumen und
Förderung individueller gestalten zu können, bedeutet auch, lieber
ein Kind mehr fördern als eins zu wenig.

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westfälische Rundschau
Redaktion

Telefon: 0231/9573 1253


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

63708

weitere Artikel:
  • LVZ: Grünen-Chef Bütikofer: Lafontaine dogmatischer als gesamte kommunistische Plattform zusammen Leipzig (ots) - Grünen-Chef Reinhard Bütikofer hält Oskar Lafontaine, den Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag,für "dogmatischer als die gesamte kommunistische Plattform zusammen". Das sagte Bütikofer im Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe). Zu möglichen Koalitionspartner nach den nächsten Wahlen auf Länder- und Bundesebene hielt der Bundesvorsitzende der Grünen sich aber bedeckt. Nur mit der Linkspartei könne er nichts anfangen. Um den Klimaschutz voranzubringen fordert Bütikofer erneut ein Tempolimit auf mehr...

  • WAZ: Iran lässt britische Marinesoldaten frei: Besonnen - Kommentar von Lutz Heuken Essen (ots) - Das positive Ende der Iran-Krise zeigt einmal mehr: Demokratien tun gut daran, im Umgang mit Despoten selbstbewusst, aber auch besonnen aufzutreten. Wer meint, das Regime in Teheran mit Drohungen oder gar mit Bomben in die Knie zu zwingen, der irrt. Die Tage des Diktators Ahmadinedschad sind ohnehin gezählt: Sein eigenes Volk wird ihn davonjagen. Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2 mehr...

  • WAZ: Mehr Rechte für Verbraucher? Minister Mutlos - Leitartikel von Ulf Meinke Essen (ots) - Ja, es gibt sie, die Macht der Verbraucher. Selbst Megakonzerne werden schwach, wenn Millionen Konsumenten - aus welchem Grund auch immer - in den Käuferstreik treten. Aber es gibt auch die Ohnmacht der Verbraucher, die sich, durchaus zu Recht, vor unsichtbaren Risiken fürchten. Schließlich haben sie kein Labor in der Küche, in dem sie Pestizide in Obst oder Gemüse aufspüren können. Selbst ekliges Gammelfleisch kann in der Fertigsuppe untergehen. Und so ist der Ruf nach einem starken Staat, der oft unbedacht angestimmt wird, mehr...

  • Westfalenpost: Protzige Inszenierung Iran gibt britische Gefangene frei Hagen (ots) - Von Eberhard Einhoff Der Iran gibt 15 britische Marineangehörige frei. Das ist - glücklicherweise und nüchtern betrachtet - die Entschärfung einer Lage mit hoher politischer Sprengkraft. Nicht Waffen haben das Ende einer schweren Krise bewirkt, sondern Diplomatie. Wirklich? Sicher ist als wohltuend zu verzeichnen, dass die Briten einen kühlen Kopf bewahrt haben. Womit aber hätten sie denn wirklich auftrumpfen können? Die Fäden hält schließlich Mahmud Ahmadinedschad in der Hand. Und Irans Präsident weiß sie wahrlich zu mehr...

  • Rheinische Post: Iran lässt 15 Briten frei Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Eine schwierige Krise ist diplomatisch gelöst worden. Das zeugt von Klugheit. Es ist müßig zu ergründen, wer in der Auseinandersetzung zwischen London und Teheran der politische Verlierer und wer der Sieger ist. Beide Seiten haben von beidem etwas. Die Festnahme der 15 im Auftrag der Uno agierenden Briten war von Mitgliedern der radikalen Revolutionären Garden vorgenommen worden. Auch Präsident Achmadinedschad gehörte einst dieser Truppe an. Doch die oberste Autorität und letzte Entscheidungsinstanz mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht