| | | Geschrieben am 26-03-2007 Der Tagesspiegel: Neonazis schlagen immer häufiger zu - Im Jahr 2006 Höchststand rechtsextremistischer Straftaten seit der Wiedervereinigung
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 Berlin (ots) - Die Kriminalität von Neonazis und anderen
 Rechtsextremisten hat in Deutschland im vergangenen Jahr einen neuen
 Höchststand seit der Wiedervereinigung erreicht. Nach Informationen
 des  Berliner "Tagesspiegels" (Dienstagausgabe) stieg die Zahl
 rechter Straftaten um 14 Prozent auf mehr als 18 000 Delikte. Damit
 wurde der Rekord von 2005 (15 914 Straftaten) noch übertroffen. Im
 Vergleich zu 2004 (12 553 Delikte) beträgt die Zunahme sogar knapp 50
 Prozent. Dies geht nach Angaben hochrangiger Sicherheitsexperten aus
 den addierten Meldungen der Landeskriminalämter für 2006 hervor,
 schreibt die Zeitung. Die Zahlen hatte das Bundeskriminalamt Mitte
 März in einem vertraulichen Lagebericht zusammengefasst.
 
 Die Experten betonten, es seien nur noch minimale Änderungen zu
 erwarten, bis Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) die bis auf
 die letzte Ziffer addierte Zahl aller rechten Delikte präsentiert.
 Die Summe von mehr als 18 000 Straftaten übertrifft nach Angaben des
 "Tagesspiegels" auch deutlich die Gesamtschau der Zahlen, die sich im
 vergangenen Jahr aus den Antworten der Bundesregierung auf monatliche
 Anfragen der Fraktion der Linkspartei ergeben hatte. Die Addition
 ergab 12 240 rechte Delikte. Die Regierung hatte jedoch bei jeder
 Antwort betont, zunächst nur vorläufige Zahlen nennen zu können. Von
 der Polizei wurden demnach noch etwa 6000 rechte Taten nachgemeldet.
 
 Die in den 18 000 Delikten enthaltenen rechten Gewalttaten nahmen
 ebenfalls zu. Bundesweit registrierte die Polizei einen Zuwachs um
 acht Prozent auf etwa 1100 einschlägige Delikte (2005: 1034, 2004:
 832). In den Antworten auf die Anfragen der Linkspartei hatte sich
 sogar ein Anstieg um 20 Prozent abgezeichnet. Bei den Gewaltdelikten
 habe die Polizei weniger Nachmeldungen geliefert, hieß es in
 Sicherheitskreisen.
 
 Zugenommen haben auch die linken Straftaten. Die
 Landeskriminalämter registrierten einen Anstieg um neun Prozent auf
 etwa 5300 Delikte (2005: 4898, 2004: 3521). Bei den in der Gesamtzahl
 enthaltenen linken Gewalttaten zeichnet sich jedoch ein leichter
 Rückgang um drei Prozent auf ungefähr 1200 Delikte ab (2005: 1240,
 2004: 789). Angesichts der angekündigten Proteste gegen den
 G-8-Gipfel im Juni in Heiligendamm sei aber für 2007 wieder eine
 Zunahme linker Gewalttaten zu erwarten, sagte ein Experte.
 Wahrscheinlich würden aber die linken Delikte weiter deutlich unter
 der Zahl der rechten Straftaten bleiben.
 
 Auf den enormen Anstieg der rechten Kriminalität reagierten
 Politiker mit Appellen zu stärkerer Gegenwehr. Die Zahlen seien
 erschreckend, sagte Sebastian Edathy (SPD), Vorsitzender des
 Innenausschusses im Bundestag. Er bekräftigte seine Forderung nach
 einem "Demokratiegipfel", bei dem Repräsentanten des Staates,
 Parlamentarier sowie Vertreter großer gesellschaftlicher
 Einrichtungen ein Konzept zur Bekämpfung des Rechtsextremismus
 erarbeiten sollten.
 
 Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linkspartei) sprach von einer
 dramatischen Entwicklung. Jetzt müssten erst recht die Initiativen
 der Zivilgesellschaft, wie Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt,
 gestärkt werden. Außerdem sei eine unabhängige Stelle zur Beobachtung
 des Rechtsextremismus notwendig. Grünen-Chefin Claudia Roth warb für
 eine "Demokratieoffensive", die in Schulen und Ausbildungsstätten
 ansetzen müsse.
 
 Originaltext:         Der Tagesspiegel
 Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
 
 Pressekontakt:
 Der Tagesspiegel
 Chef vom Dienst
 Thomas Wurster
 Telefon: 030-260 09-308
 Fax: 030-260 09-622
 cvd@tagesspiegel.de
 
 
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