| | | Geschrieben am 15-03-2007 Westfälische Rundschau: Kommentar zu El Kaida
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 Dortmund (ots) - Es ist der Makel der Bush-Präsidentschaft, dass
 sie mit den Folterlagern von Guantanamo den Ruf Amerikas als
 Rechtsstaat ruiniert hat. Es fällt also schwer, das "Geständnis" von
 Chalid Scheich Mohammed einzuordnen. Zu viele Fragen stellen sich:
 Kam es unter Folter zustande? Wenn ja: Ist es dann irgend etwas Wert?
 Hätte Mohammed ohne Folter die gleiche Aussage gemacht? Oder:
 Schmückte er die eigenen "Heldentaten" mit viel Fantasie aus , um an
 seinem Denkmal im Dschihad zu bauen?
 
 Nichts rechtfertigt Gewalt zum Herauspressen eines Geständnisses.
 Dennoch sind in diesem Fall die grundsätzlichen Zweifel an einer
 Schuld des Vorgeführten weit geringer als bei anderen Gefangenen.
 
 Der Mann - das war schon vor seiner Festnahme 2003 bekannt -
 arbeitete als Top-Planer des islamistischen Terrors. Er brachte bin
 Laden die Idee nahe, den verhassten Westen mit den Waffen der
 Flugzeugentführung zu schlagen. Er wählte für El Kaida wohl auch
 weltweit die Ziele aus.
 Deren umfangreiche Liste erschreckt zunächst. Wäre sie realisiert
 worden, wäre das tatsächlich die Erklärung des totalen Kriegs gegen
 die "Ungläubigen" gewesen - mit Folgen für unser tägliches Leben, die
 wir uns immer noch nicht richtig vorstellen können.
 
 Der hohe Anteil gescheiterter Massenmordprojekte - von der
 Sprengung des Panama-Kanals bis zum Anschlag auf Big Ben - lässt eine
 zweite Überlegung zu: El Kaida, die dunkle, mystifizierte Macht ist
 organisatorisch wie menschlich fehlbar. Sie ist tatsächlich zu
 stoppen.
 
 Mohammeds Aussage zeigt, dass die Kampfansage der Islamisten
 herausfordernd ist. Auch in Zukunft. Und dass wir auch in Deutschland
 mit noch ganz anderen Dingen zu rechnen haben als mit kleinen
 Kofferbomben in Nahverkehrszügen, die im entscheidenden Moment zum
 Glück nicht zünden.
 
 Es wäre gut, der Westen könnte diese ganzen Schlüsse ohne jene
 Zweifel ziehen, die die Umstände in Guantanamo ergeben. Dass dies
 unmöglich ist, verantwortet ausschließlich George W. Bush.
 
 Originaltext:         Westfälische Rundschau
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