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Lausitzer Rundschau: Ehre gegen Wahrheit? Zur türkischen Kritik an einer Armenien-Resolution der USA

Geschrieben am 05-03-2010

Cottbus (ots) - Die scharfe Reaktion der türkischen Regierung auf
eine Resolution des Auswärtigen Ausschusses des
US-Repräsentantenhauses offenbart einiges über die Schwierigkeiten am
Bosporus, mit der Geschichte des eigenen Landes umzugehen. Denn der
in Washington mit denkbar knappster Mehrheit beschlossene Text taugt
nicht als Grund für die heftigen Proteste, die das Verhältnis
zwischen den beiden Nato-Partnern dauerhaft belasten könnten.
Deswegen auch führt die Kritik an dem angeblich rückwärtsgewandten
und kurzsichtigen Verhalten der amerikanischen Volksvertreter in die
Irre. Die Türkei in ihrem gegenwärtigen Zustand lässt nicht nur mit
Blick auf die Vergangenheit keine schonungslose Debatte zu. Im Umgang
mit den kurdischen Bevölkerungsteilen, mit der Zypern-Frage oder den
ums Überleben kämpfenden christlichen Minderheiten im Lande offenbart
sie wieder und wieder ihre Schwächen. Sie hat sich auf dem Weg zu
einer offenen, konfliktfähigen Gesellschaft festgefahren in zahllosen
Widersprüchen.
Dies ist nicht zuletzt eine Folge der gewaltsam von oben verordneten
Modernisierung des einstigen Osmanischen Reiches, die eine
Beteiligung des Volkes ausschloss. Deswegen verfügt das Land nicht
über die Strukturen, die den Umgang mit offenkundigen Problemen
ermöglicht. Der Völkermord an den Armeniern ist dabei nur
symptomatisch, und der gegenwärtige Konflikt mit den Parlamentariern
der USA steht nur stellvertretend für eine lange Liste ungeklärter
Fragen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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