(Registrieren)

WAZ: Dortmunder Haushaltsskandal belastet die politische Stimmung in der größten Ruhrgebietsstadt

Geschrieben am 09-01-2010

Essen (ots) - Der Dortmunder Haushaltsskandal schlägt empfindlich
auf die politische Stimmung in der größten Ruhrgebietsstadt durch.
Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der in Essen erscheinenden
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Die
wichtigsten Ergebnisse: Der erst im August gewählte Oberbürgermeister
Ullrich Sierau (SPD) muss danach bei der bereits beschlossenen
Wiederholung der Kommunalwahl um den Wiedereinzug ins Amt fürchten.
Die SPD verliert in ihrer einstigen Hochburg weiter spürbar an Boden.
Rasant wächst dabei der Unmut der Bevölkerung über die Parteien und
Politiker insgesamt.
Sierau, der am 30. August 2009 mit fast zehn Prozent Vorsprung die
OB-Wahl eindeutig für sich entscheiden konnte, liegt nun lediglich
gleich auf mit Joachim Pohlmann, seinem Herausforderer aus dem
bürgerlichen Lager.
Würde am Sonntag in Dortmund gewählt, erhielten beide 37 Prozent der
Stimmen. Mehr als ein Drittel der Befragten sind aber noch
unschlüssig oder wollen keinem Kandidaten ihre Stimme geben.
Forsa-Chef Manfred Güllner: "Das Rennen ist völlig offen."
Im Rat rutscht die SPD von 37,8 auf 35 Prozent ab, bliebe aber
stärkste Fraktion. Nur mäßig profitiert die CDU von den Vorgängen um
das Dortmunder Haushaltsloch, das der damalige SPD-Oberbürgermeister
Gerhard Langemeyer nur 17 Stunden nach Schließung der Wahllokale
bekannt gab. Immerhin: Die Union kommt bis auf zwei Punkte an die SPD
heran. Die Grünen, die inzwischen die Partnerschaft mit der SPD
aufgekündigt haben, bleiben stabil bei 16 Prozent, die FDP büßt einen
Prozentpunkt ein und käme auf fünf Prozent.
Besorgnis erregend ist die Entwicklung bei der Wahlbeteiligung. Sie
bricht dramatisch ein. Nach ohnehin schon mageren 47 Prozent am 30.
August prophezeit Forsa einen Minusrekord von nur noch 40 Prozent.
"Wer auch immer die Dortmunder Wiederholungswahl gewinnt: Er hat ein
echtes Legitimationsproblem", so Manfred Güllner.
Der amtierende Oberbürgermeister hat Probleme mit seiner
Glaubwürdigkeit. Nur 16 Prozent nehmen Sierau ab, dass er von der
Schieflage der städtischen Finanzen vor der Wahl nichts gewusst hat.
Ganz klar verloren hat Dortmund das Attribut "Herzkammer der
Sozialdemokratie". Nur noch gut ein Viertel aller Befragten halten
das alte Zitat von SPD-Urgestein Herbert Wehner für zutreffend.
Wann in Dortmund tatsächlich neu gewählt wird, ist immer noch
unklar. Rund die Hälfte der Befragten kann sich gut eine Koppelung
mit der Landtagswahl am 9. Mai vorstellen. Klar ist aber, dass
vorerst wohl nur der Oberbürgermeister neu gewählt wird. Elf
SPD-Ratsmitglieder haben gestern Klage gegen die Neuauflage der
Ratswahl eingereicht.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

245535

weitere Artikel:
  • Berliner Morgenpost: Ein Problem mit Namen Pofalla - Leitartikel Berlin (ots) - Der Politiker kommt in zwei Ausführungen daher: als Darstellungs- oder Entscheidungspolitiker. Ein klassischer Darsteller ist der Außenminister, der auf Konferenzen gut aussehen muss; Entscheidungen von internationalem Gewicht aber trifft die Kanzlerin. Die wichtigsten Entscheider im Berliner Räderwerk sind Fraktionsvorsitzende und Kanzleramtsminister. Der eine organisiert Mehrheiten für die Regierung; der andere ist für die reibungs- oder zumindest lautlose Arbeit zwischen Machtzentrale, Ministerien und Ministerpräsidenten mehr...

  • LVZ: Mißfelder kündigt neue Initiative des "Einstein-Kreises" zur konservativeren Ausrichtung der CDU an / Mohring und Kretschmer verteidigen Denkanstoß Leipzig (ots) - CDU-Präsidiumsmitglied Philip Mißfelder, der zugleich auch Vorsitzender der Jungen Union und Bundestagsabgeordneter ist, hat seine Partei zu einer "ehrlichen Analyse" der Stimmverluste bei den letzten Wahlen im Rahmen der bevorstehenden Führungsklausur in der kommenden Woche aufgerufen. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Mißfelder: "Wir müssen nach einem Weg suchen, wie die CDU als Volkspartei im Parteienspektrum überlebt." Die Union, so Mißfelder, bestehe "eben nicht nur aus Anhängern der politischen mehr...

  • LVZ: Bartsch tritt entschieden dem Vorwurf des Loyalitätskonfliktes mit Lafontaine entgegen Leipzig (ots) - Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, Dietmar Bartsch, hat entschieden der Ansicht widersprochen, er stehe in einem Loyalitätskonflikt mit dem sich von einer Krebsoperation erholenden Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Bartsch zu einer entsprechenden Bewertung des Führungskonfliktes durch den Links-Fraktionsvize und Lafontaine-Vertrauten Klaus Ernst: "Einen derartigen erfolgreichen Wahlkampf, wie ihn die Linkspartei mit Gregor Gysi und Oskar Lafontaine mehr...

  • Internationales UN-Jahr der Biologischen Vielfalt: Die Arche Noah wieder flott machen - WWF fordert drastischen Abbau Natur zerstörender Subventionen Berlin (ots) - Am Montag eröffnet Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin offiziell das internationale Jahr der Biologischen Vielfalt der Vereinten Nationen. Der WWF begrüßt die Ankündigungen, den Kampf gegen das Artensterben zu verstärken. Allerdings dürfe es nicht bei Sonntagsreden bleiben. Deutschland habe noch bis zum Herbst den Vorsitz bei den UN-Verhandlungen im Rahmen des Übereinkommens zur biologischen Vielfalt (CBD) und stehe besonders in der Verantwortung. "Leider kneifen Bund und Länder oft, wenn es konkret wird", beklagt Eberhard mehr...

  • GDBA fordert: S-Bahn Berlin nicht auf Kosten der Mitarbeiter sanieren Frankfurt/Main (ots) - Der Bundesvorsitzende der Verkehrsgewerkschaft GDBA, Klaus-Dieter Hommel, hat die Ankündigung der DB AG begrüßt, 300 zusätzliche Techniker einzusetzen, um den Problemen der Berliner S-Bahn zu Leibe zu rücken. "Diese Entscheidung hilft den Berlinern sicher mehr, als politische Planspiele, die nur Verunsicherung schaffen", machte der GDBA-Chef deutlich. Hommel bezog sich dabei auf Drohungen von Berlins Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer, die gefordert hatte, Teile des Berliner S-Bahn-Netzes neu auszuschreiben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht