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Südwest Presse: Kommentar: Gesellschaft

Geschrieben am 04-12-2009

Ulm (ots) - Dass sich die Menschen in schweren Zeiten auf Werte
wie Solidarität und sozialen Ausgleich besinnen, ist eine weit
verbreitete Hoffnung. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Im Zuge
der Krise, die von den Finanzmärkten ausging, dann die gesamte
Wirtschaft, die öffentlichen Haushalte wie die Sozialsysteme erfasst
hat, nehmen die Anzeichen gesellschaftlicher Spaltung zu.
Menschen, die sich von sozialem Abstieg besonders bedroht fühlen,
gehen ihrerseits deutlicher als zuvor auf Distanz zu Schwachen und
Minderheiten. Feindselige Einstellungen indes sind Gift für den
sozialen Frieden und die Integration in diesem Land. Es sollte uns
daher alle alarmieren, wenn rechtspopulistische Positionen in
sämtlichen Schichten der Bevölkerung vorhanden sind und nur darauf
warten, mobilisiert zu werden.
Es ist ein allmählicher Prozess, der den Zusammenhalt der
Gesellschaft aushöhlt und die Abkehr von politischer Beteiligung
verstärkt. Sichtbar sind die Symptome schon seit Jahren, keineswegs
erst im Schatten der aktuellen Krise. Schwindendes Vertrauen in die
Gestaltungskräfte der Demokratie lässt sich durch die Flucht in
Symbole und Inszenierungen nicht wettmachen. Wer erst einmal den
Glauben an die gerechte Verteilung von Chancen in einer
freiheitlichen Ordnung verloren hat, ist für schöne Bilder oder
goldene Worte aus der Politik nicht mehr empfänglich.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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