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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Jung

Geschrieben am 27-11-2009

Ulm (ots) - Schwach angefangen und dann stark nachgelassen - Franz
Josef Jungs Demission war längst überfällig. Selbst die ihm
menschlich gewogene Kanzlerin Angela Merkel muss den Abgang des
ebenso jovialen wie tapsigen Ministers als Befreiung empfinden.
Überrascht wurde sie wohl nicht mehr vom Rücktritt des Hessen, sonst
hätte sie nicht innerhalb von Stunden die Nachfolge geregelt.
Unerwartet schnell erhält nun auch die bisherige Familienministerin
Ursula von der Leyen die Chance, sich in einem gewichtigeren Ressort
zu bewähren. Bei der Regierungsbildung war ihr Wunsch noch an der
Koalitionsräson gescheitert - am Griff der FDP nach dem
Gesundheitsministerium.
Merkel nutzt zudem die Gelegenheit, mit Kristina Köhler eine junge
und vielversprechende Politikerin zu befördern. Etwas mehr Glanz in
der Regierungshütte kann wirklich nicht schaden nach dem verkorksten
Start. Denn die fatale Aufarbeitung des folgenschweren Luftschlags in
Afghanistan bestimmt zwar seit Tagen die Schlagzeilen, ist aber nur
eine von etlichen Baustellen der schwarz-gelben Koalition.
Interne Differenzen über Steuerreform und Betreuungsgeld, Konflikte
auch mit unionsgeführten Bundesländern - nach dem Wahlsieg im
September ist schnell Ernüchterung eingetreten. Klar ist auch, dass
der Luftschlag in Afghanistan mit Jungs Abtritt noch längst nicht zu
den Akten gelegt wird.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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