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Protest auf Hoher See ausgeweitet / Greenpeace-Aktivisten errichten Anti-Atom-Camp auf Frachter für Atomtechnologie

Geschrieben am 17-11-2009

Gotland/Schweden, Hamburg (ots) - Nach einem erneuten
Schlauchbooteinsatz vor der schwedischen Küste befinden sich seit
heute Mittag insgesamt acht Greenpeace-Aktivisten auf dem Frachter
"Happy Ranger". Sie protestieren gegen den Transport der
Dampferzeuger zur Baustelle des Atomkraftwerks im finnischen
Olkiluoto. Dort errichten Areva und Siemens den Prototypen des
Europäischen Druckwasserreaktors (EPR). Gestern hatten auf der Ostsee
vor Fehmarn sechs Aktivisten, darunter drei Deutsche, den
Schwerlastfrachter erklettert und an Bord ein Protestcamp errichtet.
Die Aktivisten fordern den Stopp der Arbeiten am EPR.

Areva bezeichnete in einer ersten Stellungnahme zur
Greenpeace-Aktion den Bau neuer Atomkraftwerke als Beitrag zum Kampf
gegen den Klimawandel. "Die Antwort von Areva ist der blanke Hohn",
sagt Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace. Atomkraft ist
keine Lösung, sondern ein Problem beim Klimaschutz. Mit dem gleichen
Geld, investiert in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz,
könnten etwa zehn mal größere CO2-Einspareffekte erzielt werden. Wenn
sie nicht möglichst viele EPR verkaufen, bleibt Areva auf den
immensen Verlusten aus Olkiluoto sitzen. Die Atomfirmen sehen die
Klimakonferenz in Kopenhagen anscheinend nur als
Verkaufsveranstaltung für ihre überteuerte und risikoreiche
Atomtechnologie."

Der Start von Olkiluoto 3, einem Gemeinschaftsprojekt von Areva
und Siemens, war vier Jahre nach Baubeginn im Mai 2009 geplant. Areva
rechnet nun mit der Inbetriebnahme nicht vor 2012. Die Kosten für den
EPR sind in der Zwischenzeit von rund 3 auf 5,5 Milliarden Euro
gestiegen.

"Wer Atomkraft als Rezept für den weltweiten Klimaschutz anpreist,
handelt so, als würde er einem Übergewichtigen das Rauchen als
Therapie gegen Fettleibigkeit empfehlen", so Böhling.

Im Weltenergieszenario von 2009 der Internationale Energie Agentur
spielt die Atomkraft in Zukunft keine relevante Rolle beim
Klimaschutz. Hiernach gäbe es nur minimale Klimaschutzeffekte, selbst
wenn bis zum Jahr 2030 etwa 380 neue AKW weltweit ans Netz gingen,
also jeden Monat eins. Der Anteil der Atomkraft am Energiemix würde
gleichzeitig durch die Alterung des Bestandes weiter abnehmen. Solche
Ausbauszenarien widersprechen auch der realen Entwicklung, in der
weltweit seit fast zwei Jahren kein einziges Atomkraftwerk mehr ans
Netz gegangen ist.

Der Frachter "Happy Ranger" transportiert zurzeit die vier
Dampferzeuger für den Reaktorneubau Olkilouto 3 von Frankreich zum
finnischen Hafen Rauma, in der Nähe von Olkiluoto. Dort wird die
Happy Ranger am Mittwoch Abend erwartet.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Andree Böhling, Tel.
0151-180 533 82 (in Deutschland) oder Martina Krüger, Tel.
0046-705502913 (in Schweden) oder Pressesprecher Jan Haase, Tel.
0171-8700 675. Fotos erhalten Sie unter 040-30618-377. Videomaterial
unter Tel. 0175-5891718, auch als Download vom ftp-Server.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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