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Westfalenpost: Wieder ein Aufbruch

Geschrieben am 15-11-2009

Hagen (ots) - Die SPD sucht heilung nach dem Trauma
Von Winfried Dolderer
Die SPD hat sich entschuldigt, ist jetzt alles wieder gut? Von nichts
ist an den drei Tagen in Dresden so viel die Rede gewesen wie von
Aufbruch und Neuanfang. Parteitag als Therapiesitzung nach dem Trauma
des Wahldebakels. Die Genossen haben Rechenschaft über ihre
Regierungsjahre abzulegen versucht, und sie haben einen
Hoffnungsträger gefunden, der sie eint, das immerhin.
Es ist freilich in einem halben Jahrzehnt das fünfte Mal, dass die
SPD einen neuen Mann an ihrer Spitze bejubelt. Der Niedergang der
vergangenen Jahre ist begleitet gewesen von lauter euphorischen
Aufbrüchen. Diese Erfahrung mahnt zur Vorsicht im Urteil über die
Bedeutung des Dresdner Treffens. Dass die Partei die Oppositionsrolle
entschlossen annimmt, soviel allerdings lässt sich sagen.
Das geht, wie auch nicht anders zu erwarten, mit einer maßvollen
Linkswende einher, für die das Bekenntnis zur Vermögenssteuer
symbolhaft steht. Der Versuchung zur Totaldemontage des
Regierungserbes freilich haben die Delegierten widerstanden, was aber
auch heißt, dass Hartz IV oder die Rente mit 67 als Konfliktpunkte
erhalten bleiben. Das Dilemma, wie sich die SPD zum Ertrag ihrer
jüngsten elf Jahre verhalten soll, hat sich in Dresden nicht
aufgelöst.
So wenig, wie das quälende Paradox, dass ihre politische Agenda in
Umfragen zwar Mehrheiten findet, die Menschen aber trotzdem
Schwarz-Gelb gewählt haben. Viele in Dresden haben das Rätsel
beklagt, eine schlüssige Antwort ist der Parteitag, der sich doch in
erster Linie mit der Bewältigung der Vergangenheit abmühte, indes
schuldig geblieben.

Originaltext: Westfalenpost
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Westfalenpost
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