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WAZ: Guttenberg und der Luftangriff - Merkwürdig unklar. Kommentar von Dirk Hautkapp

Geschrieben am 06-11-2009

Essen (ots) - Gerade hatte man angefangen, am neuen
Verteidigungsminister Gefallen zu finden, da schlägt das Pendel schon
wieder um. So konsequent Karl-Theodor zu Guttenberg sich auf die
Seite derer schlägt, die in Afghanistan einen Krieg im Gange sehen,
so merkwürdig unentschieden mutet seine Würdigung des Luftangriffs
von Kundus an.
Verdichtet man alle verfügbaren Details, stellt sich eine Frage:
Warum kann ein Einsatz, bei dem bis zu 142 Menschen, darunter auch
unschuldige Zivilisten starben, "militärisch angemessen" gewesen
sein, wenn er eingestandenermaßen auf dem Boden zentral falscher
Tatsachenbehauptungen angeordnet wurde? Es gab laut Nato-Bericht
keine Feindberührung. Es gab keine akute Bedrohung für Nato-Soldaten.
Wie man der Bombardierung im Nachhinein trotzdem politisch
Absolution erteilen kann, ist wohl nur so zu erklären: Guttenberg
wollte seine militärische Führung nicht im Regen stehen lassen.
Generalinspekteur Schneiderhan hätte seinen Hut nehmen müssen, wäre
der Minister einer anderen Deutung der Ereignisse verfallen, die
weiter legitim ist: In Kundus wurde auf Geheiß der Bundeswehr
massenhaft getötet. Auf Verdacht.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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