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Rheinische Post: Westerwelles Ost-Signale

Geschrieben am 01-11-2009

Düsseldorf (ots) - von Gregor Mayntz

Guido Westerwelle hat ein feines Gespür für Signale. Vier Jahre
nach dem Amtsantritt Angela Merkels als Kanzlerin wäre er mit einem
Korrektur-Versuch der konfliktreichen rot-grünen Westpolitik
eindeutig zu spät gekommen. Insofern betonte er zwar, an Kontinuität
festhalten zu wollen, kümmerte sich aber selbst bereits bei seiner
ersten Solo-Auslandsreise nicht darum. Die hatte seine Vorgänger nach
Paris und London geführt. Westerwelle hingegen ließ den Regierungsjet
gen Osten starten - und landete in einem darüber entzückten Warschau.
Darin erweist sich, dass die Duzfreundschaft zwischen Kanzlerin und
Vizekanzler sinnvolle Arbeitsteilung mit sich zu bringen vermag.
Merkel flog nach ihrer Wiederwahl gleich zu den Franzosen und machte
damit klar, dass an der wichtigen Achse Berlin-Paris nicht ein
Millimeter verschoben wird. Damit gab sie Westerwelle Spielraum für
die Geste neuer liberaler Ostpolitik. Heute wird Westerwelle in der
französischen Metropole deutlich machen, wie sehr ihm an einer
Wiederbelebung des "Weimarer Dreiecks" Berlin-Warschau-Paris gelegen
ist. Die Bewährungsprobe steht indes noch bevor: Wenn Erika Steinbach
in wenigen Tagen erneut ins Vertriebenenzentrum strebt und
Merkel-Westerwelle das entweder verhindern oder den Polen beibringen
müssen.

Originaltext: Rheinische Post
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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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