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Rheinische Post: Afghanistan-Chaos

Geschrieben am 01-11-2009

Düsseldorf (ots) - von Matthias Beermann

In Afghanistan geht das Tollstück um die Präsidentenwahl in den
letzten Akt. Wenn sich die beiden Rivalen um das höchste Amt im Staat
nicht doch noch auf einen Kuhhandel einigen, wird Amtsinhaber Karsai
am 7. November wohl als einsamer Kandidat wiedergewählt eine Farce.
Diese scheindemokratische Veranstaltung ist ein Problem für
Afghanistan. Vor allem aber ist sie ein Problem für den Westen, der
die Abstimmung gewollt, finanziert und unter blutigen Opfern mit
Soldaten geschützt hat. Denn nun muss er in Zukunft ein Regime
stützen, das noch weniger legitimiert scheint als schon bisher.
Der Druck in Europa, vor allem aber in den USA wird steigen, das
unselige Engagement in Afghanistan so schnell wie möglich zu beenden.
Damit droht nicht weniger als ein Vietnam-Szenario: Ein überstürzter
Abzug, ein Triumph der Taliban, der eine neue Welle islamistischen
Terrors in der Welt zwar nicht zwangsläufig, aber sehr wohl
wahrscheinlich macht. Langes Hadern mit den korrupten Politikern in
Kabul können wir uns deswegen nicht erlauben. Obama muss endlich sein
Zögern beenden und mehr Truppen schicken. Sonst ist der Kampf gegen
die Taliban, der sich rein militärisch ohnehin nicht gewinnen lässt,
auch politisch schon verloren.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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