(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Erste Ergebnisse zeigen klares Profil der künftigen Koalition Ja zur Leistung - Nein zur sozialen Kälte Von Martin Vogler =

Geschrieben am 16-10-2009

Düsseldorf (ots) - Die künftigen Koalitionspartner drücken aufs
Tempo. Das ist sinnvoll. Denn die Wähler, die für die neuen
Mehrheiten gesorgt haben, wollen zügig erfahren, wo die nächste
Regierung ihre Akzente setzen will. Bestenfalls Unterhaltungswert hat
es da, wenn die Bürger beispielsweise vernehmen, dass sich CDU-Mann
Laumann und FDP-Unterhändler Daniel Bahr bei Debatten zur
Gesundheitspolitik kräftig "angezickt" haben. Wichtiger ist, dass sie
bald konkret wissen, was auf sie zukommt. Und da scheint die künftige
Koalition auf einem guten Weg zu sein.

Allerdings gibt es zwei Wermutstropfen. Zum einen beim Geld.
Angesichts der extrem angespannten Haushaltslage muss man es mit
Skepsis sehen, wenn die künftige Regierung Projekte plant, die die
Staatsausgaben enorm wachsen lassen. Sie sollte deshalb mit gleicher
Tatkraft über Einsparungen nachdenken, auch wenn das unpopulär ist.
Der zweite Aspekt, der skeptisch macht, ist der Berg der ungelösten
Fragen mit hoher Brisanz, etwa beim FDP-Kernthema Steuersenkungen und
Steuervereinfachung. Die Union wird häufig über ihren Schatten
springen müssen, indem sie von Positionen abrückt, die sie als
bisherige Regierungspartei in einer anderen Koalition vertreten hat.
Insofern dürfen wir gespannt sein, ob die Gespräche wirklich zügig
weiter gehen.

Auch wenn die bislang bekannten Ergebnisse nur Einzelpunkte
betreffen, lassen sie bereits ein klares Profil der künftigen
Regierung erkennen. Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft werden
wieder einen höheren Stellenwert erhalten. Belege hierfür finden sich
bei der Bildungspolitik, wo sich begabte Studenten auf eine höhere
Förderung freuen dürfen. Klare Signale auch bei der
Gesundheitspolitik, bei der die Große Koalition mit Ulla Schmidt
einen zweifelhaften Kurs fuhr: Offiziell wollte sie das Nebeneinander
von gesetzlicher und privater Krankenversicherung nicht antasten,
gleichzeitig entzog sie den Privaten durch Einzelmaßnahmen fast die
Existenzgrundlage. Da wird nun einiges zurückgedreht.

Die Würdigung von Initiative und Leistung muss übrigens nicht, so
wie es viele befürchten, zu sozialer Kälte führen. Die geplante
Erhöhung des Schonvermögens für Hartz-IV-Empfänger beweist das.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

231368

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Mutti ist die Beste Düsseldorf (ots) - von Sven Gösmann Vor ihren Gegnern braucht sich Angela Merkel nicht zu fürchten. Wann haben wir zuletzt von Gabriel, Lafontaine und Co. gehört? Und ihre parteiinternen Kritiker aus der Jungen Union blamieren sich mit einer Internet-Kampagne unter dem Titel "Aufstand gegen Mutti". Die verbliebenen CDU-Schwergewichte, nur Rüttgers und Wulff sind zu nennen, verkneifen sich jedes böse Wort, um die Koalitionsverhandlungen nicht zu stören. Diese Verhandlungen sind typische Merkel-Politik. Einschnitte und Reformen werden mehr...

  • RNZ: An einem Strang - Kommentar zur Wahl in Afghanistan Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier Die Beschwerdekommission zur Wahl in Afghanistan hat das Schlimmste verhindert. Sie hat Präsident Hamid Karsai - aufgrund des offensichtlichen Wahlbetrugs - den Sieg im ersten Durchgang verwehrt. Wäre die absolute Mehrheit für den Amtsinhaber anerkannt worden, hätte dies nicht nur das Vertrauen der Afghanen in ihre Regierung erschüttert - sondern in die Demokratie insgesamt. Der Mut all jener, die den Drohungen der Taliban getrotzt und sich an die Wahlurnen getraut haben, wäre umsonst gewesen. Auch mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zur Konjunkturprognose der Bundesregierung /Spielräume und Chancen Cottbus (ots) - Weltweit, in Europa und in Deutschland verkünden die Experten nach einem Jahr schon wieder das Ende der Krise. Dass sie anders als die Weltwirtschaftskrise 1929 so wenig spürbar ist, liegt zum einen an den ausgefeilten Sozialsystemen. Vor allem die Kurzarbeit hat viele Hunderttausend Menschen vor einem tiefen Fall bewahrt. Zum anderen hat der Staat diesmal klug reagiert und dem Misstrauen der Märkte seine scheinbar grenzenlosen Ressourcen in Form von Bankgarantien und Konjunkturprogrammen sowie seine Kontrollmacht entgegengestellt. mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zur Verurteilung Israels durch die UN / Und doch nicht hilfreich Cottbus (ots) - Der jetzt an den Sicherheitsrat der UN überwiesene Bericht zu den Menschenrechtsverletzungen im Gaza-Streifen ist eine zumeist hinreichend belegte Anklage gegen die umstrittene Kriegsführung Israels. Ob er allerdings der Sache des Friedens dienen wird, muss bezweifelt werden. Er wird nicht dazu beitragen, die verhärtete Haltung weiter Teile der israelischen Bevölkerung aufzuweichen und die Menschen nachdenklich zu stimmen. Denn in einem Punkt ist er tatsächlich erschreckend einseitig. Während die Weltorganisation damit mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung zu Koalitionsverhandlungen Frankfurt/Oder (ots) - Frankfurt (Oder) Mehrere Politiker der Linken in Brandenburg haben eine Verlangsamung der Koalitionsverhandlungen mit der SPD gefordert. Wie die Märkische Oderzeitung in ihrer Sonnabendausgabe berichtet, fordern vier Landtagsabgeordnete, darunter Peer Jürgens (Oder-Spree) und Marco Büchel (Märkisch-Oderland), in einem internen Brief mehr Zeit für die Einbeziehung der Expertengruppen ihrer Partei in die Verhandlungen. SPD und Linke wollen in Brandenburg eine gemeinsame Regierung bilden und die SPD-CDU-Koalition mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht