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Lausitzer Rundschau: Lafontaine verzichtet auf Fraktionsvorsitz Oskars Paukenschlag

Geschrieben am 09-10-2009

Cottbus (ots) - Oskar Lafontaine ist immer für politische
Paukenschläge gut. 1995 putschte sich der Saarländer in den
Chefsessel der SPD. Vier Jahre später folgte der grandiose Absturz,
als er aus allen politischen Funktionen flüchtete. Und nun verblüfft
Lafontaine seine neuen Parteifreunde, die Linken, weil er auf der
großen Bundestagsbühne nicht mehr Fraktionschef sein will.
Der Entschluss gibt zunächst einmal Rätsel auf. Schließlich hat die
Linkspartei bei der Bundestagswahl ein Rekordergebnis eingefahren.
Dieser Triumph ist in erster Linie Lafontaines Verdienst. Das gilt
besonders im Hinblick auf das gute Abschneiden der Linken in den
alten Bundesländern. Schon deshalb hätte Lafontaine niemand in der
Partei den Co-Fraktionsvorsitz streitig machen können. Wenn der
Saarländer trotzdem ein Stück Macht aus der Hand gibt, dann wohl im
Interesse eines längerfristigen Projekts. Käme es an der Saar zu
einer rot-rot-grünen Landesregierung, dann wäre das ein Signal weit
über die Grenzen des kleinsten Flächenlandes hinaus. Bereits im
nächsten Jahr wird in Nordrhein-Westfalen neu gewählt. Dort schielen
SPD und Linke ebenfalls gemeinsam nach der Macht. Außerdem wird schon
jetzt über rot-rot-grüne Konstellationen nach der nächsten
Bundestagswahl spekuliert. Würde das mögliche Experiment an der Saar
scheitern, wäre das keine gute Empfehlung. Deshalb ist Lafontaine
gewillt, die Dinge vor Ort persönlich in die Hand zu nehmen. Wirklich
etwas zu verlieren, hat er nicht. Selbst wenn im Saarland am Ende
doch eine Jamaika-Koalition regieren sollte, bleiben dem alten
Strategen immer noch der Parteivorsitz und sein Bundestagsmandat.
Auch damit lässt sich die bundespolitische Bühne lautstark bespielen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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