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WAZ: Sarrazins Provokationen - Ein gefährlicher Stil. Kommentar von Rolf Potthoff

Geschrieben am 05-10-2009

Essen (ots) - Thilo Sarrazin gilt als jemand, der kein Blatt vor
den Mund nimmt - gerade weil er provoziert und vermeintliche Tabus
berührt. Und ist der "Tabubruch" nicht nötig, um nicht einer naiven,
trügerischen Harmonietümelei auf den Leim zu gehen?
So sieht er sich mit seinen Äußerungen über die Migrantenintegration
wohl selbst. Nur: Jetzt überschritt er Grenzen des politischen
Anstands und seiner Kompetenzen.
Erstens: Als Vorstand der Bundesbank hat er sich an den
Verhaltenskodex des Hauses zu halten, der ihm solche Äußerungen
untersagt. Sie untergraben die Reputation der Bundesbank (und der
Republik, für die die Bank ein Aushängeschild ist).
Zweitens: Sarrazin nutzt unbestreitbare Tatsachen
(Integrationsunwillige gibt es auf beiden Seiten, in allen
Einwanderungsländern), um ganze Volksgruppen pauschal zu diffamieren.
Das ist übel. Auch Rechtsradikale bedienen sich dieses Musters.
Drittens: Indirekt spielt Sarrazin mit dem Vorwurf, in Deutschland
dürfe man nicht sagen, was man denkt. Auch das ist oft ein Spruch
Radikaler. Sie reden so, um als Opfer von "Denkverboten"
interessanter, wichtiger zu wirken: Sarrazin macht ihr Gedankengut
hoffähig - ob er es will oder nicht.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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