(Registrieren)

Wolfgang Neskovic, Paul Schäfer: Jung hat keinen Respekt vor der richterlichen Unabhängigkeit

Geschrieben am 05-10-2009

Berlin (ots) - "Die politische Einflussnahme von
Verteidigungsminister Franz Josef Jung auf die Zusammensetzung des
Wehrdienstsenates beim Bundesverwaltungsgericht zeugt von mangelndem
Respekt gegenüber der von unserer Verfassung geschützten
richterlichen Unabhängigkeit", erklärt Wolfgang Neskovic,
stellvertretender Vorsitzender und rechtspolitischer Sprecher der
Fraktion DIE LINKE, zu einem entsprechenden Bericht der Frankfurter
Rundschau vom heutigen Tage.

"Die Bestimmung in der Wehrdisziplinarordnung, nach der das
Bundesministerium der Justiz die Richter an den Wehrdienstsenaten
bestimmt, ist verfassungsrechtlich bereits nicht haltbar", so
Neskovic weiter. "Die Übertragung dieses Bestimmungsrechts auf das
Verteidigungsministerium jedenfalls ist rechtsstaatlich unerträglich,
weil es damit in der Hand einer Prozesspartei liegt, für alle
künftigen Prozesse die Richterinnen und Richter zu bestimmen. Ein
Verteidigungsminister, der in so gröblicher Weise tragende Prinzipien
unserer Verfassung ignoriert, erweist sich endgültig als
Fehlbesetzung."

Der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Paul
Schäfer, ergänzt: "Mit seinem Angriff auf die Unabhängigkeit der
Justiz hat Jung erneut bewiesen, dass er von Verfassung und
demokratischen Grundsätzen wenig bis gar nichts hält und daher
ungeeignet für die Bekleidung öffentlicher Ämter ist. Jungs
verfassungs- und demokratiefeindliches Sündenregister ist lang: Es
reicht von der Vorhaltung von Jagdflugzeugen für den
verfassungsgerichtlich untersagten Abschuss von Passagiermaschinen
über die Behinderung parlamentarischer Kontrolle durch Vernebelungs-
und Propagandapolitik bis zur nach Gutsherrenart getroffenen
Entscheidung über das sogenannte Ehrenmal der Bundeswehr. Wer der
Verfassung und dem Parlament mit einer derartigen Haltung
gegenübersteht und im Zweifel Korpsgeist über demokratische
Institutionen stellt, darf keiner Regierung angehören.

DIE LINKE fordert die Teilnehmer der heute beginnenden
Koalitionsverhandlungen auf, bei der Frage nach der künftigen Leitung
des Verteidigungsministeriums Verfassungstreue und demokratisches
Amtsverständnis über Parteienproporz und Länderquote zu stellen und
Franz Josef Jung in den Ruhestand zu schicken."

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
Hendrik Thalheim
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

228975

weitere Artikel:
  • VDK: Nachzahlungen bei Fehlern im Rentenbescheid nicht auf vier Jahre begrenzen / "Report Mainz", heute, 5.10.2009, 21.45 Uhr im Ersten Mainz (ots) - Die Vorsitzenden des Sozialverbandes VDK, Ulrike Mascher, hat gegenüber dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" gefordert, Rentennachzahlungen künftig nicht auf vier Jahre zu begrenzen, wenn ein klarer Fehler der Rentenversicherung vorliege. Mascher sagte in der Sendung "Report Mainz", für solche Fehler müsse die Rentenversicherung gerade stehen: "Das kann sie nicht abwälzen auf den Rentner und dann sagen, wenn Du das nicht bemerkt hast, bist Du halt der Dumme." Bislang verjähren Rentenansprüche in der Regel bereits nach mehr...

  • Über Warschau in die Freiheit. Vor 20 Jahren flohen tausende DDR-Bürger über Polen in den Westen. Berlin/Warschau (ots) - Heute vor 20 Jahren, am 5. Oktober 1989, reisten die letzten DDR-Bürger vom Danziger Bahnhof in Warschau Richtung Westdeutschland aus. "Wir alle erinnern uns an Hans-Dietrich Genscher auf dem Balkon der deutschen Botschaft in Prag. Daneben gibt es andere Geschichten, die weniger in Erinnerung geblieben sind. Dazu gehört was mit den tausenden DDR-Flüchtlingen im Herbst 1989 geschehen ist, die über Polen in die Bundesrepublik Deutschland gekommen sind", erklärt der geschäftsführende Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) kommentiert den Rücktritt des polnischen Sportministers Miroslaw Drezeiecki: Frankfurt/Oder (ots) - Die Affäre, deretwegen Polens Sportminister Miroslaw Drzewiecki seinen Rücktritt erklären musste, ist ein schwerer Schlag für das Ansehen der polnischen Regierungspartei "Bürgerplattform". Gleich mehrere Spitzenvertreter der Liberalen stehen im Verdacht, von der Glücksspiel-Lobby sich haben beeinflussen zu lassen, um eine vom Finanzminister vorgeschlagene Sondersteuer für dieses Geschäftsfeld zu verhindern. ... Für Regierungschef Donald Tusk ist die neue Affäre auch deshalb ein Problem, weil er eigentlich bei der mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) kommentiert den Streit um Überhangmandate in Schleswig-Holstein: Frankfurt/Oder (ots) - Wenn das Wahlrecht in so einem wichtigen Punkt, wo es um Regierungen und sogar Bundesratsmehrheiten geht, verschieden interpretiert werden kann, ist es höchste Zeit für Klarstellungen. Das hätte aber vor der Wahl geschehen müssen. Einen entsprechenden Grünen-Vorstoß lehnte die Kieler SPD 2008 ab, weil das Parlament nicht zu sehr aufgebläht werden sollte. Jetzt muss man damit leben. +++ Originaltext: Märkische Oderzeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55506 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55506.rss2 mehr...

  • Neues Deutschland: zur neuen Koalition Berlin (ots) - Sie hatten gestern noch nicht angefangen, zum ersten Mal miteinander über die künftige Koalition zu reden, da überboten sich politische Beobachter schon in Mutmaßungen, wie lange die Einigung von CDU, CSU und FDP dauern könnte. Bekannt ist, dass die Union das Ding möglichst schnell über die Bühne ziehen will, die Freidemokraten aber die Losung »Gründlichkeit vor Schnelligkeit« ausgegeben haben. Bekannt ist auch, dass die Kompatibilität zwischen Schwarz und Gelb - zumindest in Steuer-, Gesundheits- und Bürgerrechtsfragen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht