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VDE: Medizintechnik-Branche steht weltweit vor gewaltigen Veränderungen

Geschrieben am 07-09-2009

Frankfurt am Main (ots) -

- Querverweis: Hintergrundinformationen liegen in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Die Medizintechnik-Industrie - in Deutschland trotz Finanzkrise
eine der stabilen, wachstumsorientierten und innovationsstarken
Branchen - steht weltweit vor gewaltigen Umbrüchen. Wurden bisher
Weltmarkt und Produktinnovationen weitgehend von den USA bestimmt, so
zeichnet sich in den kommenden Jahren eine dramatische Aufholjagd der
asiatischen Länder ab. Dies geht vor allem zu Lasten der USA. Das ist
das Ergebnis der Studie "MedTech 2020" des VDE, an der rund 700
internationale Experten aus Wissen¬schaft, Kliniken und Industrie
mitgewirkt haben. Die Studie wurde am Montag in München zur Eröffnung
des Weltkongresses der Medizintechnik vom VDE veröffentlicht.

Die Medizintechnik ist in Deutschland mit einem Gesamtumsatz von
17,8 Milliarden Euro zu zwei Dritteln auf den Export ausgerichtet.
Daher spielt die Situation auf dem Weltmarkt eine besondere Rolle für
diese Branche. Nach den Ergebnissen der VDE-Studie "MedTech 2020"
sehen die internationalen Experten in den kommenden Jahren vor allem
bei der Innova¬tionskraft deutliche Zugewinne für Asien. Im derzeit
umsatzstärksten Bereich etwa, der bildgebenden Diagnostik, müssen die
USA nach Ansicht der Befragten bis 2020 ihre Vorreiterrolle an Asien
abgeben: Jeder zweite sieht dann Asien führend bei
Produktinno¬vationen. Auch Europa soll in diesem Feld dramatisch
zurückfallen - nur noch jeder sechste Experte erwartet Europa vorn.

Als wichtigste neue Innovationsfelder erwarten die Fachleute bis
2020 Telemedizin und Digitalisierung des Gesundheitswesens (eHealth),
die regenerative Medizin sowie Prothetik und Implantate. Vor allem
bei Prothetik und Implantaten sehen sie in Asien sprunghafte
Zuwächse. Dagegen wird nach ihrer Einschätzung im Feld Telemedizin
und eHealth Europa die USA als Technologieführer ablösen. In anderen
wichtigen Bereichen, etwa in der regenerativen Medizin, bei Diagnosen
mit speziellen Probekits (in-vitro-Diagnostik ) oder bei
chirurgischen Instrumenten für minimal-invasive Chirurgie und
Endoskopie, rechnen die Experten, dass die USA an Bedeutung
verlieren, Europa seine Stellung weitgehend behaupten kann, zugleich
aber Asien deutlich aufholt. Als wichtigste Innovationshürde sehen
die Fachleute die mangelnde staatliche Förderung. Interessanterweise
ist diese Meinung unter den deutschen Befragten weniger ausgeprägt
als im übrigen Westeuropa. Dagegen werden in Deutschland die
Zulassungsverfahren für neue Medizintechnologien als größeres Hemmnis
empfunden als in den Nachbarländern, obwohl sie EU-weit einheitlich
geregelt sind.

Die Medizintechnik in Deutschland investiert rund neun Prozent
ihrer Umsätze in Forschung und Entwicklung, fast 15 Prozent der
Mitarbeiter sind in diesem Bereich beschäftigt. In der Zahl der
angemeldeten Patente führt die Medizintechnik deutlich vor anderen
innovations¬trächtigen Branchen, etwa der Automobilindustrie oder der
Datenverarbeitung. Etwa zwei Drittel der Medizintechnik-Produkte sind
nicht älter als drei Jahre. Als wichtigste Schlüssel¬technologien für
die weitere Entwicklung sieht die VDE-Studie "MedTech 2020"
Computer¬wissenschaften, Informations- und Kommunikationstechnik
sowie die Zell- und Biotechno¬logien.

Für die Studie wurden alle Experten befragt, die sich mit einem
Vortrag für den Weltkongress der Medizintechnik in München angemeldet
haben. Rund drei Viertel der Antworten stammen von Wissenschaftlern
aus der angewandten Forschung, ein Fünftel aus der
Grundlagenforschung. Rund 50 Prozent der Fachleute sind an
Hochschulen tätig, 26 Prozent arbeiten in Kliniken, etwa fünf Prozent
kommen aus der Industrie.

Die VDE-Studie "MedTech 2020" kann für 250 Euro beim VDE bestellt
werden. Für VDE-Mitglieder ist sie kostenlos.

Originaltext: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9158
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9158.rss2

Pressekontakt:
Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora@vde.com


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