WAZ: Arbeit in der Kommunalpolitik -  Mehr Respekt verdient - Leitartikel von Frank Preuß
Geschrieben am 27-08-2009 |   
 
    Essen (ots) - Natürlich schimpfen wir gerne über all' das, was  Politiker uns zumuten. Oft genug füttern sie den Verdruss und  schaffen es nicht einmal, sich unser Mitleid zu verdienen, wenn sie  scheitern. Aber wie immer vernebelt ein pauschales Urteil die  Wirklichkeit. Und darum lohnt es sich, besonders in diesen Tagen  einen Blick auf die Arbeit all jener zu werfen, die sich am Sonntag  zur Wahl stellen. Für die Politik nicht Beruf, aber vielleicht  Berufung ist. Die nicht die da oben sind, sondern die nebenan.
      Das sind Menschen, die ihre Freizeit opfern. Viel Zeit. Menschen, die nach der Arbeit Akten über Bauvoranfragen,  Umweltverträglichkeitsprüfungen oder Kinderbetreuung studieren, die  sich mit den Fallstricken der doppischen Haushaltsführung befassen  statt den Fernseher anzustellen oder sich mit Freunden zu treffen.  Kommunalrecht ist vielschichtig, es ist kompliziert. Und ein  arbeitsintensives Feld. Wenn man es denn ernst nimmt.
      Im Stadtrat, in Ausschüssen oder Bezirksvertretungen gibt es  nicht viel zu gewinnen. Nicht einmal Dank. Eine Aufwands- und  Ertragsrechnung müsste mit beschämendem Ergebnis enden: Stundenlange  Vorbesprechungen und Debatten werden mit Sitzungsgeldern vergütet,  die für ein Mittagessen und eine Streifenkarte im Öffentlichen  Nahverkehr reichen.
      Der Zorn der Bürger, wenn etwas schiefläuft, den muss der  Kommunalpolitiker vor Ort ausbaden, da gibt es kein Entkommen. Er  muss am Wahlkampfstand unterm Schirm sogar für Entscheidungen büßen,  die 600 Kilometer weit weg in Berlin gefällt wurden. Da macht der  Wähler keinen Unterschied.
      Der Kommunalpolitiker soll eine Stadtverwaltung kontrollieren,  die ihm an Fachwissen überlegen sein muss, weil sie tagein, tagaus  mit der Materie beschäftigt ist. Das muss ihn zuweilen überfordern,  auch wenn wir ihm das nicht durchgehen lassen wollen. Was haben die  nur entschieden, fragen wir verärgert.
      Sicher, auch in Gemeinderäten putzen sich Selbstdarsteller  heraus, nutzen manche die Bühne, um Kontakte zu knüpfen, die ihnen  helfen, ihre Geschäfte abwickeln zu können. Und der ein oder andere  hat schlicht nichts Besseres vor. Na und?
      Man muss denen, die ihren Kopf da hinhalten, nicht täglich  danken. Aber es wäre zynisch zu glauben, politische Arbeit verdiente  unseren Respekt nicht mehr.
  Originaltext:         Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
  Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion  Telefon: 0201 / 804-6528 zentralredaktion@waz.de
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