Mindener Tageblatt: Özdemir: Wir regieren lieber Grünen-Parteichef sieht sich im Gespräch mit dem MIndener Tageblatt allerdings nicht als reiner Mehrheitsbeschaffer
Geschrieben am 27-08-2009 |   
 
    Minden (ots) - Von Ute Michels
     Minden (mt). "Wir regieren lieber, als dass wir in der Opposition  sitzen." Das gibt der grüne Partei-Chef Cem Özdemir im MT-Gespräch  offen zu. An eine Regierungsbeteiligung nach der Bundestagswahl am  27. September mag der Schwabe allerdings nicht so recht glauben. Aber Wahlkampf machen, lohnt sich trotzdem, findet der Spitzen-Grüne.
     "Wir setzen alles in Bewegung. Auf das Ergebnis kommt es  letztendlich an", unterstreicht der studierte Sozialpädagoge. Denn  die Höhe der erreichten Prozentzahl am Wahlabend sende ein Signal an  die Geschäftsstellen der anderen Parteien aus. Özdemir: "Die  überlegen dann, wie können wir uns auch begrünen." Dabei komme mehr  umweltfreundliche und fortschrittliche Politik in Deutschland heraus  und das sei gut für das Land.
     Die Grünen wollen drittstärkste Kraft werden
     Aber: "Für uns ist nicht egal, ob wir am 27. September vor oder  hinter der FDP stehen", bekräftigt der Chef der Öko-Partei. Seine  Partei soll drittstärkste Kraft werden, hat sich der 43-Jährige als  Ziel gesetzt. Wenn die Liberalen mit der Union koalieren sollten,  sieht er schwarz. Die FDP habe aus der Finanz- und Wirtschaftskrise  nichts gelernt. Falls Schwarz-Gelb regiere, "schmeißt die FDP das  Casino wieder an", ist sich Özdemir sicher.
     Zwar will der Parteichef Schwarz-Gelb-Grün nicht gänzlich  ausschließen. Aber: "Wir scheiden als reiner Mehrheitsbeschaffer  aus." Am Schluss müsse gerechnet werden und geschaut werden, was gehe und was nicht gehe. "Aber wir sind nicht zum Nulltarif zu haben."  Grüne Positionen müssten dann starke Berücksichtigung finden, sonst  sei eine solche Option für die Sonnenblumen-Partei keine Alternative.
     Giftpfeile sendet er in Richtung Linkspartei. Deren Botschaften  "wie Reichtum für alle", polemisiert Özdemir, stehe für Ulk-Partei  und seien unredlich. "Das ist Horst Schlämmer", spielt er auf die  Satire-Figur des Komikers Harpe Kerkeling an. "Da kommen keine  seriösen und vernünftig gerechneten Vorschläge."
     Generell findet er, dass der Wahlkampf noch nicht richtig in Fahrt gekommen ist. Özdemir: "Es fehlt an Spannung."
     Bei der SPD, dem früheren Koalitionspartner unter Kanzler Gerhard  Schröder, habe er den Eindruck, dass die Sozialdemokraten sich damit  abgefunden hätten, als "Juniorpartner" für eine eventuelle neue große Koalition zur Verfügung zu stehen. Die SPD-Programmatik erinnere ihn  an einen Baukasten aus mehreren Modellen anderer Parteien. "Da ist  sehr viel Grün drin." Es fehlten leider eigene Impulse und Ideen,  gibt Özdemir zu verstehen.
     Heiß redet sich der grüne Partei-Chef beim Thema Elektroauto. Hier sieht der Schwabe eine große Chance für die Zukunft. Völliger  Blödsinn sei dagegen die Abwrackprämie gewesen, kritisiert er. Damit  seien lediglich Kaufentscheidungen vorgezogen, aber kein neuer Markt  für die Zukunft anvisiert worden.
     "Solartankstellen in jeder Gemeinde"
     Wenn jetzt nicht das Projekt Elektroauto geschickt angeschoben  werde, werde eine Chance vertan. "Wir brauchen unbedingt  Solartankstellen in jeder Gemeinde." Özdemir schwebt in der ersten  Zeit eine Anschubfinanzierung beim Kauf von Elektroautos vor: "5000  Euro im ersten Jahr für die Anschaffung eines solchen Autos sollte  möglich sein." Diese Förderung könne dann später heruntergefahren  werden.
     Die Wirtschaft sei bei diesem Markt übrigens weiter als die  Politik. Bei großen Konzernen sei die Bereitschaft da, den Weg für  diese neue, grüne Technologie zu bereiten. "Die Wirtschaft braucht  aber eine verlässliche Gesetzgebung", gibt Özdemir zu Bedenken. Bei  den Grünen könnten sie sich darauf verlassen.
     Parteichef Özdemir hat über den 27. September hinaus große Pläne  und Ziele: "Wir wollen die Klimaziele erreichen und gleichzeitig  grüne Wachstumsmärkte nach Deutschland ziehen." Vielleicht geht das  auch ohne Regierungsverantwortung - aber vielleicht ja auch mit.
     Originaltext aus dem MINDENER TAGEBLATT vom 27.8.2009 Auch online unter www.mt-online.de
  Originaltext:         Mindener Tageblatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2
  Pressekontakt: Mindener Tageblatt Christoph Pepper Telefon: (0571) 882-/-248 chp@mt-online.de
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