Peter Struck im stern: "Merkel kann mich nicht leiden und ich sie nicht"
Geschrieben am 26-08-2009 |   
 
    Hamburg (ots) - SPD-Fraktionschef Peter Struck hat seine Partei zu einer härteren Gangart im Wahlkampf aufgefordert. "Wir müssen mehr  polarisieren. Wir müssen Allianzen gegen Schwarz-Gelb schmieden",  sagte Struck in einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern.  Scharf griff der SPD-Politiker in diesem Zusammenhang die  Gewerkschaften an. "Ich verstehe die Gewerkschaften nicht, dass sie  nicht klar erklären, dass Schwarz-Gelb für ihre Mitglieder eine  Katastrophe wäre. Ich erwarte, dass die sich da deutlicher  artikulieren."
     Struck bekräftigte in der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des  stern seine Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Sie ist  nicht die Richtige. Sie müsste viel mehr führen und verlässlicher  sein." Konkret warf der frühere Verteidigungsminister der Kanzlerin  vor, nicht deutlich für den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan zu  werben. "Aber das ist ihr wohl nicht populär genug." Sein  persönliches Verhältnis zu Angela Merkel beschrieb Struck mit den  Worten: "Sie kann mich nicht leiden und ich sie nicht."
     Nach der Wahl beendet Struck nach 29 Jahren im Bundestag seine  Karriere. Als die schlimmsten Momente habe er die Gespräche mit den  Angehörigen gefallener Soldaten empfunden, sagte der SPD-Politiker  dem stern: "Ich habe nah am Wasser gebaut. Wenn man da einer jungen  Frau mit ihren kleinen Kindern gegenüber sitzt, kann man nur mühsam  die Fassung bewahren." Als seinen größten Irrtum bezeichnete Struck  sein Nein zum Nato-Doppelbeschluss 1982; heute wisse er, dass die  Nachrüstung zum Ende der Sowjetunion beigetragen habe.
     Seinem Ruhestand sieht der 66-Jährige mit gemischten Gefühlen  entgegen. "Politik ist ne Droge. Jeder, der das bestreitet, lügt",  sagte er dem stern. Er sei "150 Prozent gefahren die letzten 20  Jahre" und müsse erst wieder lernen mit einem leeren Terminkalender  umzugehen "oder damit, dass mich vielleicht keiner mehr fragt. Aber  eines habe ich mir geschworen: Ich will mich als Politrentner nicht  zu aktuellen Themen öffentlich äußern." Talkshows meidet Struck  ohnehin: "Das ist mir zu viel Gequatsche und zu wenig Substanz. Ich  wundere mich, wie viele Leute das angucken." Seine freie Zeit wolle  er nun nutzen, Klavier spielen zu lernen.
     Kategorisch schloss Struck aus, dass er jemals die SPD verlassen  könnte wie zuletzt Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement. "Das ist  unanständig. So einer bin ich nicht. Egal, was die Partei macht: Ich  bleibe der SPD treu, bis ich im Sarg liege."
  Originaltext:         Gruner+Jahr, stern Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2
  Pressekontakt: stern-Redakteur Andreas Hoidn-Borchers, Telefon  030/202 24-0
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