Report Mainz: Nähe von Politikern zu Tabakfirmen verstößt gegen WHO-Regeln /am 24.08.2009, 21.45 Uhr im Ersten
Geschrieben am 24-08-2009 |   
 
    Mainz (ots) - Verflechtungen der deutschen Politik mit der  Tabakindustrie verstoßen nach Recherchen des ARD-Politikmagazins  "Report Mainz" gegen neue Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Tätigkeit deutscher Spitzenpolitiker in Stiftungen der  Tabakindustrie wird durch die WHO-Richtlinien ausgeschlossen. Im  Gespräch mit "Report Mainz" betont Mediziner Nick Schneider, Experte  für die WHO-Richtlinien, die Nähe von Regierungsvertretern zu  Tabakfirmen - einschließlich der Hersteller von Maschinen zur  Zigarettenproduktion - sei unvereinbar mit dem Regelwerk "Leitlinien  zur internationalen Tabakrahmenkonvention", das von Deutschland und  mehr als 160 Staaten unterzeichnet wurde: "Man kann nicht zeitgleich  Interessen der Gesundheitspolitik vertreten und auf der anderen Seite für die Stiftung einer Firma arbeiten, die ein Produkt herstellt, das erwiesenermaßen für Krankheit und Tod mitverantwortlich ist."  Partnerschaften mit Tabakfirmen seien deshalb abzulehnen.
     Damit steht die Zusammenarbeit von Politikern mit der  Pall-Mall-Foundation, der Philip-Morris-Stiftung, der Stiftung für  Zukunftsfragen von British American Tobacco (BAT) sowie der  Körber-Stiftung im Widerspruch zu den WHO-Regeln. Die Körber Gruppe  gilt als Weltmarktführer im Maschinenbau für die Tabakindustrie.  Bundespräsident Horst Köhler ist Schirmherr eines  Geschichtswettbewerbs, den die Körber-Stiftung ausrichtet.  Bundesbildungsministerin Annette Schavan sitzt im Kuratorium des  deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung. Dessen Schirmherrschaft hat Bundestagspräsident Norbert Lammert übernommen. Auf Anfrage von  "Report Mainz" verteidigten die betroffenen Politiker ihr Engagement  mit dem herausragenden Renommee der Stiftung und dem  gesellschaftlichem Wert der geförderten Projekte aus Bildung und  Forschung. Die WHO-Richtlinie dagegen betont ausdrücklich, Politiker  dürften "Aktivitäten der Tabakindustrie, die als gesellschaftlich  verantwortlich bezeichnet werden, weder gutheißen oder unterstützen  noch als Partner solcher Aktivitäten auftreten oder sich daran  beteiligen".
     Einen Verstoß gegen die Richtlinien der WHO stelle auch die  Präsenz von Tabakkonzernen und das Sponsoring bei  Parteiveranstaltungen dar, wie zuletzt durch den Konzern Philip  Morris auf dem CSU-Parteitag am 17./18. Juli in Nürnberg. Maria  Eichhorn, Drogenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,  kritisiert gegenüber "Report Mainz", dass sich Philip Morris mit  Zustimmung der CSU mit einer Raucherlounge und einem Infostand auf  dem Parteitag darstellte.
     Eine Liste weiterer hochrangiger Politiker, die mit der  Tabakindustrie kooperieren, veröffentlicht das ARD-Politikmagazin  sendungsbegleitend unter www.swr.de/report.
     Zitate gegen Quellenangabe frei.
  Originaltext:         SWR - Das Erste Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75892 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75892.rss2
  Pressekontakt: Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.:  06131/929-3351.
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