Westdeutsche Zeitung: GM kann sich vom europäischen Markt nicht verabschieden Die Regierung hat sich bei Opel verzockt Von Friedrich Roeingh =
Geschrieben am 23-08-2009 |   
 
    Düsseldorf (ots) - Die Empörung ist groß. Das Management von GM  düpiert die deutsche Regierung nach allen Regeln der Kunst. Nach  monatelangem Ringen hatten die Konzernlenker in Detroit die  europäischen Werke und ihre Patente Ende Mai auf Opel übertragen, um  mit der Berliner Ad-hoc-Bürgschaft von 1,5 Millarden Euro die  Insolvenz zu verhindern. Auch dem Einstieg von Magna hatte GM  grundsätzlich zugestimmt. Zugleich ist die Empörung in Berlin naiv. Die Regierung Merkel hat  sich auf den alten Grundsatz deutscher Verhandlungsführung verlassen: Wer bezahlt, bestellt die Musik. Statt sich als Gesellschafter auf  Zeit bei Opel zu verankern, hat sich die Regierung auf eine  wachsweiche Treuhandlösung eingelassen - in der bis zu einem  vermeintlichen Übergang von Opel doch wieder GM das Sagen hat.
     Und es gibt weitere gravierende Fehler, die sich nun rächen.  Angela Merkel und auch Frank-Walter Steinmeier haben sich von den  Opel-Betriebsräten und den Opel-Ministerpräsidenten zu einer rein  deutschen Opel-Rettung hinreißen lassen. Mit der Hoffnung, alle  deutschen Werke erhalten zu können - im Zweifel auf Kosten der Werke  in Großbritannien, Belgien, Schweden und Spanien, haben sie eine  europäische Lösung verbaut. Das war nicht nur ein erstklassiger  protektionistischer Sündenfall. Jetzt steht Berlin allein gegen  Detroit und Washington, während sich die britische Regierung für eine Genesung von GM Europa mit Hilfe des Finanzinvestors RHJ stark macht.
     Vor allem aber haben die Industriepolitiker in Berlin die  amerikanische Interessenlage verkannt. Als Chrysler und GM am Boden  lagen, glaubten Merkel & Co. anscheinend, der amerikanischen  Regierung den GM-Ausstieg aus Opel/Vauxhall diktieren zu können. Die  Frage, wie GM nach der Sanierung durch amerikanische Staatsmilliarden seinen Anspruch als Weltkonzern aufrechterhalten könne, ohne den  Zugang zum europäischen und russischen Markt zu haben, hat sich  offenbar niemand gestellt. Es gibt keinen Zweifel, dass Barack Obama  GM nun darin unterstützt, dieses Terrain nicht durch ein Abtreten von Opel an Magna freizugeben. Der beste Bewies dafür ist, dass sich die  Kanzlerin gar nicht erst traut, den US-Präsidenten um Hilfe zu rufen.
  Originaltext:         Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
  Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211 / 8382-2358 redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  220446
  
weitere Artikel: 
- Rheinische Post: Unverfrorene Selbstbedienung    Düsseldorf (ots) - von Detlev Hüwel     Ulla Schmidt nervt gewaltig - nicht nur ihre Partei, sondern vor  allem auch die Bürger. Nach der Dienstwagen- nun eine  Dienstflug-Affäre? Ganz offenbar stört es die Ministerin ("Das steht  mir zu") wenig, wenn Steuergeld für fragwürdige, weil nicht unbedingt nötige Transport-Aktionen verpulvert wird. Die neuen Vorwürfe, die Flugbereitschaft der Bundeswehr  überstrapaziert zu haben, wiegen schwer. Und sie bestätigen das Bild, das man inzwischen von der Gesundheitsministerin gewonnen hat. Die  Beschwichtigungsversuche mehr...
 
  
- Rheinische Post: Koreanischer Krieg    Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann     Hoffentlich sind die Zeichen der Entspannung zwischen Nord- und  Südkorea von Dauer. Sie würden nicht nur den beiden Ländern mehr Ruhe bringen, sie würden auch die gesamte Region von einer latenten  Kriegsgefahr befreien. Auch in den vergangenen Wochen war die  Kriegsrhetorik von nordkoreanischer Seite geschürt worden. Da war  selbst von Atomschlägen die Rede gewesen. Korea braucht einen ernsthaften Dialog über seine Zukunft. Eine  Annäherung kann aber nur erfolgen, wenn beide Seiten vertrauensvoll mehr...
 
  
- Neue OZ: Kommentar zu Althaus    Osnabrück (ots) - Seifenoper     Der Mann will die Macht. Um jeden Preis. Wie sonst ist die  Instinktlosigkeit des thüringischen Ministerpräsidenten Dieter  Althaus zu erklären? Kaum haben ihn Anwälte zum Schweigen gebracht,  weil die von Althaus verbreiteten Rührseligkeiten über seinen  Skiunfall für die Angehörigen der dabei getöteten jungen Mutter  unerträglich wurden. Da kommt eine Imagebroschüre auf den  Wahlkampfmarkt, in dem sich die Althaus-Ehefrau sechs Seiten lang  über den Tod auf der Piste auslässt.     Ist das Ehepaar nicht aufzuhalten, mehr...
 
  
- Neue OZ: Kommentar zu Kultusministerin Heister-Neumann    Osnabrück (ots) - Volle Breitseite     Wird es jetzt eng für Elisabeth Heister-Neumann? Mit der  offenkundigen Lancierung von Vermerken in die Öffentlichkeit hat die  Opposition am Wochenende im Fall Brandt den Druck auf die Ministerin  noch einmal erhöht.     Eines geben diese Notizen zu erkennen: Die Spitze des  Kultusressorts hatte wohl ein erklärtes Interesse, Ermittlungen gegen den regierungskritischen GEW-Chef zu führen. Und wenn die jetzt  vorliegenden Vermerke authentisch sind, dann wurde bei der  zuständigen Landesschulbehörde auch mehr...
 
  
- Neue OZ: Kommentar zu Premier Brown / Freilassung des Lockerbie-Attentäters    Osnabrück (ots) - Vergiftetes Lob     Der britische Premier Brown befindet sich in einer verzweifelten  Notlage, folgt man den Umfragen. Seine Regierungsbilanz ist  bescheiden, mit einem Erfolg bei der nächsten Wahl kann er kaum  rechnen. Aufmunternde Worte müssten ihm da höchst willkommen sein.     Aber eben nicht alle. Auf die Dankeshymnen des Libyers Gaddafi  hätte Brown mit Sicherheit gern verzichtet. Sie sind vergiftet.     Mag sein, dass der äußerst eigenwillige Wüstenherrscher nur ein  böses Spielchen mit den Briten und speziell seinem mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |