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WAZ: Lockerbie-Attentäter wieder frei - Die Gnade der Realpolitik - Leitartikel von Gudrun Büscher

Geschrieben am 21-08-2009

Essen (ots) - Man könnte über Gnade schreiben. Gnade, die dem
todkranken, zu lebenslanger Haft verurteilten Lockerbie-Mörder zuteil
wird. Gnade, die vor dem Recht steht. Gnade, die vor allem dann Größe
entfaltet, wenn sie einem Gnadenlosen widerfährt, einem Massenmörder,
der 270 Menschen - überwiegend junge Amerikaner - an Bord eines
PanAm-Flugzeugs über Lockerbie tötete. Gnade, die Gefahr läuft,
missverstanden und als Schwäche ausgelegt zu werden. Gnade, die
vielen Menschen sehr weh tut und doch den Wert eines humanitären
Rechtsstaats offenbart.
Man könnte, aber man lässt es besser. Denn hinter der Freilassung
des Libyers Abdel Basset al-Megrahi stecken zu offensichtlich
handfeste wirtschaftliche und politische Interessen. Gaddafis
"Schurkenstaat" ist auf dem Weg zum wichtigen Handelspartner. Den
Briten geht das Erdgas in der Nordsee aus, vor der Küste Libyens
wurden erst kürzlich große neue Vorkommen entdeckt. Auf die schielen
nicht nur die Briten, sondern auch die Amerikaner. Aber nur die
Schotten waren in der Lage, Libyen ein solches Geschenk machen zu
können und hoffen nun, dass sich der Beschenkte als dankbar erweist.
Doch ob Libyen so gnädig ist?

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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