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LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Libanon/Deutschland

Geschrieben am 18-07-2006

Leipzig (ots) - Von Maja Zehrt
Wie viele tote Kinder, Frauen und Männer sind als angemessene
Reaktion Israels auf den Terror der Hisbollah hinnehmbar? Sind 100
Opfer völkerrechtlich bedenklich - oder erst 200? Die Debatte um die
Definition des Krieges im Nahen Osten nimmt menschenverachtende Züge
an. Sie zeigt aber vor allem, dass sich von der sicheren
Fernseh-Couch aus Verschleppungen, Bombardierungen, Raketenangriffe
allzu leicht be- und verurteilen lassen. Es muss den Menschen vor Ort
in Israel wie im Libanon als Anmaßung erscheinen, wenn in Europa über
sie gerichtet wird. Deshalb ist es um so wichtiger, dass die EU
wenigstens mit einer Stimme spricht. Doch gerade dies tut sie nicht.
Leider auch, weil Deutschland mit der eigenen Rolle hadert.
Die Bundesrepublik sollte gut 60 Jahre nach dem Holocaust keine
Truppen in eine Pufferzone zwischen Israel und Libanon schicken; auch
nicht im Rahmen einer UN-Mission. Gerade deshalb muss Deutschland
verbal eine viel stärkere Präsenz zeigen, sich als Vermittler
anbieten. Bislang drückt sich die Regierung vor dieser Verantwortung.
Vielleicht, weil Schuldgefühle lähmen - was nur zu verständlich ist,
in diesem tödlichen Konflikt aber niemandem weiterhilft.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sollte es zu denken
geben, dass bereits sein Vorgänger Joschka Fischer als Vermittler ins
Spiel gebracht wird.
Washingtons Stimme hat den größten Einfluss auf Israels Politik - und
Angela Merkel einen guten Draht zu George W. Bush, der vor einer
Woche in Stralsund über die Kanzlerin sagte: "Ich lege Wert auf ihre
Meinung." Merkel sollte Bush beim Wort nehmen und auch deutlich die
israelischen Attacken auf Zivilisten missbilligen. Es kann nicht in
ihrem Interesse liegen, dass Deutschland nur durch unangemessenes
Schweigen auffällt. Schließlich sieht sich die Bundeskanzlerin als
Schwergewicht in der Europäischen Union.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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