Steinmeier reagiert im WDR 5-Interview gelassen auf Umfragetief
Geschrieben am 14-08-2009 |   
 
    Köln (ots) - SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hat in  einem WDR 5-Interview mit Gelassenheit auf die jüngsten schlechten  Umfrageergebnisse für die SPD reagiert. Der ARD-DeutschlandTrend  hatte zuletzt mit nur 22 Prozent den bisher niedrigsten Wert für die  SPD ausgewiesen. "Ich will gar nicht verhehlen, bessere Umfragen  freuen mich auch, und die gegenwärtigen Umfragen machen mich nicht  jeden Tag fröhlich. Aber was schließt man daraus? Man muss daraus  doch nur einen Schluss ziehen, dass man jetzt umso engagierter  kämpfen muss, um all diejenigen, die noch nicht entschieden sind",  sagte Steinmeier in einem aufgezeichneten Interview für die Sendung  "Platz der Republik" auf WDR 5 (19.05-19.30 Uhr). Seine schlechten  persönlichen Werte führt Steinmeier darauf zurück, dass die Menschen  irritiert seien, dass "sich dieser bekannte Außenminister" nun zu  innenpolitischen Fragen äußere. "Das verändert natürlich das Bild,  von dem Menschen, der nun als Kanzlerkandidat für die SPD antritt."
     Schon vor 2012 dem Steinkohlebergbau eine Perspektive geben
     Steinmeier, der heute Vormittag in das Bergwerk Prosper Haniel in  Bottrop eingefahren war, sprach sich dafür aus, schon vor dem  vereinbarten Termin 2012 über die weitere Zukunft des  Steinkohlebergbaus zu entscheiden. Die Rohstoffknappheit werde sich  verschärfen, "deshalb sind wir klug beraten, wenn wir nicht erst 2012 entscheiden über eine Fortführung des Steinkohlebergbaus in  Deutschland, sondern diese Diskussion möglichst frühzeitig  aufnehmen", so Steinmeier. "Wir werden auf absehbare Zeit noch weiter mit den sogenannten fossilen Energie-Rohstoffen umgehen müssen, dazu  gehört auch Kohle. Wir werden sicherlich den Löwenanteil vom Ausland  einführen, aber wir sollten den deutschen Steinkohlebergbau nicht  völlig stilllegen. Wir brauchen so etwas wie eine Sockelförderung."
     Anstieg des Bruttoinlandsprodukts ist positives Signal
     Das erstmals wieder ansteigende Bruttoinlandsprodukt bewertet  Steinmeier als positives Signal: "Mich würde es freuen, wenn die  Talsohle durchschritten wäre. Und in der Tat, die positiven Signale  mehren sich." Steinmeier warnte aber vor falschen Schlüssen: "Wir  haben viele Branchen, der Maschinenbau gehört dazu, beim Automobil  wird es auch noch ernst werden im Verlaufe der nächsten Monate, wir  haben viele Branchen, in denen sich die Krise erst jetzt bemerkbar  machen wird." Zudem sei die Krise in den Köpfen bei weitem noch nicht bewältigt. "Wir sagen, es gibt Ursachen dafür, dass wir in diese  Krise geraten sind. Viel Unvernunft, viel Verantwortungslosigkeit in  der internationalen Finanzwirtschaft, leider auch in Deutschland. Und da sehe ich noch nicht, dass die notwendigen Lehren wirklich gezogen  sind. Daran werden wir mit großer Nachdrücklichkeit weiter arbeiten  müssen. Und ich werde dafür sorgen, dass wir uns nicht wieder zu  schnell zurückfallen lassen, in alle alten Fehler und Fehlverhalten  zurückkehren."
     Deutschlandplan: Steinmeier weist Vorwurf der Unredlichkeit durch  Kanzlerin Merkel zurück
     Steinmeier verteidigte seine Pläne erneut gegen Kritik. Er habe  das Ziel der Vollbeschäftigung sehr bewusst auf das Ende des nächsten Jahrzehnts festgelegt: "Ich sage Ihnen, wir werden die  Zwischenschritte dahin nicht erreichen, wenn wir nicht das Endziel  Ende des nächsten Jahrzehnts beschreiben. Und mein Endziel bleibt  eine anspruchsvolle Vision, in der Tat Vollbeschäftigung wieder zu  erreichen. Und es ist keineswegs unrealistisch und erst recht nicht  unredlich, wie die Kanzlerin neuerdings sagt." Man habe mit den  Möglichkeiten, die wir in Deutschland haben, ein Potenzial von etwa  vier Millionen Arbeitsplätzen. "Die entscheidende Frage ist, ob wir  dieses Potenzial heben oder nicht. Und dafür müssen wir die  Weichenstellungen jetzt vornehmen."
     Auf die Frage, ob er es besser könne als Merkel, antwortete  Steinmeier: "Ich habe es bewiesen im Laufe dieser Jahre und dazu  stehe ich selbstbewusst."
     Landtagswahlen Ende August werden sich positiv auf  SPD-Bundestagswahlkampf auswirken
     Von den Landtagswahlen Ende August in Thüringen, im Saarland und  Sachsen erwartet Steinmeier positive Auswirkungen auf den  Bundestagswahlkampf. Wenn sich der Trend im Saarland bewahrheite, wo  die SPD in Umfragen deutlich vor der Linkspartei liege, dann "wäre  das eine Bestätigung, dass die SPD Wähler von der Linkspartei  zurückholen kann." Auch aus Thüringen, wo die Situation bisher für  die SPD nicht gut war, gäbe es nun Signale, "dass es für SPD nach  oben und für die CDU nach unten geht". Er wünsche sich, dass daraus  ein Trend werde: "Ich sehe das als Unterstützung:"
     EU Begleitgesetz: Parlament muss Regierung Bewegungsfreiheit  lassen
     Die Bundesregierung könne und dürfe dem Parlament nicht die Feder  führen, aber seine Haltung gegenüber dem Parlament sei: "Wir stärken  uns auf der europäischen Ebene nicht, indem wir uns durch allzu viele Entscheidungen von Länderparlamenten und dem Deutschen Bundestag auf  der nationalen Ebene binden. Man braucht als Verhandler auf der  europäischen Ebene etwas Bewegungsfreiheit." Er hoffe - so Steinmeier -, dass durch die Kompromisse, die jetzt gesucht würden, diese  Bewegungsfreiheit belassen werde.
     Bitte beachten - Quellenangabe: WDR 5 !!!
     Hinweis: Das vollständige Interview sendet WDR 5 heute (14.  August) von 19.05 bis 19.30 Uhr in der Sendung "Platz der Republik".  Den Wortlaut des Interviews finden Sie in Kürze bei www.wdr5.de
     Fotos unter www.ard-foto.de
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  Originaltext:         WDR Westdeutscher Rundfunk Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7899 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7899.rss2
  Pressekontakt: Uwe-Jens Lindner WDR Pressestelle Tel. 0221 220 8475 uwe-jens.lindner@wdr.de
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