Westdeutsche Zeitung: Abschaffung des Soli = von Wolfgang Radau
Geschrieben am 14-08-2009 |   
 
    Düsseldorf (ots) - Der Vorstoß kommt aus einer Ecke, aus der er  nicht zu erwarten war. Gerade ist Gras über den Unmut diverser  Unions-Ministerpräsidenten aus dem Westen gewachsen, die Hilfe aus  dem Aufbau-Fonds auch für die alten Bundesländer gefordert hatten. Da kramt Thüringen-Wahlkämpfer Dieter Althaus das Thema wieder hervor -  einer aus dem Osten, wo die Menschen ohnehin immer noch an der  Solidarität des Westens zweifeln. Kein Beispiel für kluge Taktik. In der Sache hat Althaus allerdings recht. Die deutsche Einheit  feiert 20. Geburtstag, aber im Laufe der Zeit ist in Vergessenheit  geraten, dass der Soli ursprünglich nicht als Steuer, sondern als  zweckgebundene Abgabe gedacht war. Baden-Württembergs Regierungschef  Oettinger hatte im Frühjahr treffend von einer "allgemeinen  Einnahmequelle für den Bund" gesprochen und einen Anteil der Länder  an dem jährlichen 13-Milliarden-Batzen für die Länder reklamiert,  auch für die im Westen. Wie sehr er den Kern der Sache getroffen hat, beweist die Reaktion von Finanzminister Steinbrück. Der stellte in  bester Basta-Manier fest: Das Geld steht dem Bund zu! So, wie der Bund nach der Wiedervereinigung die gut gefüllte  Rentenkasse für versicherungsfremde Leistungen geplündert hat, nimmt  er jetzt den Solidaritätszuschlag für Aufgaben her, die in den  Staatshaushalt gehören. Ältere Mitbürger werden sich erinnern, dass  es nach der Berlin-Blockade 1948 schon einmal eine Art Soli gab - das Notopfer Berlin. Das war ursprünglich auf drei Monate angelegt, wurde aber 8 Jahre lang erhoben. Den Ost-Zuschlag zahlt der Bundesbürger  inzwischen im 14. Jahr. Bis auf weiteres. Es wird eine der vordringlichen Aufgaben der nächsten Bundesregierung sein, mit ruhiger Hand die Verschuldung unseres Staates in den Griff  zu bekommen und für seine Bürger das Geflecht der Steuern und Abgaben neu und gerecht zu ordnen. Da gehört alles in ein Paket - aber bitte  kein Solo für den Soli. Was nur mag Ministerpräsident Althaus zu seinem zum jetzigen  Zeitpunkt überflüssigen Vorstoß getrieben haben? Im Jahre 2007 hatte  er sich noch entschieden gegen eine Abschaffung der Sonderabgabe  ausgesprochen und entsprechende Forderungen unseriös genannt. Und  damals war kein Wahlkampf im Osten.
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