Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Familienpolitik
Geschrieben am 04-08-2009 |   
 
    Bielefeld (ots) - Schon ein flüchtiger Blick genügt. Keines der  Wahlprogramme der im Bundestag vertretenen Parteien bietet Antworten  auf die Frage, die alle Zukunftspläne überschattet: Woher sollen die  Kinder kommen, die das Fortbestehen dieses Staates und seiner  Sicherheitssysteme allein physisch gewährleisten? Alle Parteien, auch und gerade die frühere Familienpartei CDU, gehen die Frage mit  ideologischen und längst widerlegten Formeln an. Ministerin Ursula  von der Leyen meint, mit mehr Krippenplätzen und mehr staatlicher  Hilfe (sprich: Bevormundung) gäbe es auch mehr Kinder. Aber Vater  Staat ist zeugungsunfähig. Er kann nur Rahmenbedingungen setzen, die  Familien Vertrauen in die Zukunft geben. Nur: Genau das geschieht  nicht. Dabei bietet der jüngste Mikrozensus einige Anhaltspunkte, wie man  solch ein Vertrauen schaffen könnte. 83 Prozent der in Ehe lebenden  Frauen sind Mütter und selbst bei den Frauen, die nicht mehr mit  ihrem Ehepartner zusammenleben (geschieden, verwitwet, getrennt) sind 79 Prozent Mütter. Von den ledigen Frauen ohne Partner hatten nur 15  Prozent Kinder. Der Mikrozensus folgert: »Die Elternschaft ist in  einem sehr hohen Ausmaß auch an die Sicherheiten gebunden, die der  Bund der Ehe mit sich bringt«. Dennoch sind alle Parteien bestrebt,  die Große Koalition voran, genau diese Sicherheit zu untergraben,  indem sie das Ehegattensplitting ändern und die Zeit für Familie noch weiter reduzieren wollen. Die SPD sagt es offen, die Union  verklausuliert. Vorrangiges Ziel ist in allen Fällen die  Erwerbstätigkeit der jungen, gut ausgebildeten Frauen. Die sehen  dieses Ziel ziemlich klar: Die Kinderlosigkeit unter den  Akademikerinnen steigt sprunghaft und selbst unter allen Frauen sind  die Daten unmissverständlich. 2008 wurden 21 Prozent der Frauen  zwischen 40 und 44 Jahre als kinderlos gezählt, unter den zehn Jahre  älteren Frauen (Jahrgänge 1954 bis 1958) waren es nur 16 Prozent. Nicht nur für Banken und Versicherungen gilt: Vertrauen ist die  Währung des Lebens. Es gilt auch und gerade für Familien und ihren  Kern, die Ehe. Und wie in Wirtschaft und Finanzwelt hat das auch mit  Geld zu tun, das man zur Verfügung stellt und für Leistungen zahlt.  So machen es die Franzosen, die jungen Eltern günstige Kredite  gewähren und die Arbeit des Haushaltens und Erziehens - von der die  Gesellschaft profitiert - mit realistischen Beträgen entlohnen. Keine Französin braucht Angst vor einer unbezahlbaren Zukunft zu haben,  wenn sie sich entschließt, ein Kind in diese Welt zu bringen. Ähnlich ist es in Skandinavien und siehe da, in diesen Ländern werden auch  deutlich mehr Kinder geboren als in Deutschland, wo Staat und  Parteien nicht den Eltern, sondern nur sich selbst vertrauen. Gerade  Ostdeutschland zeigt, dass die Zahl der Krippenplätze wenig bis  nichts zu tun hat mit der Zahl der Geburten. Aber Daten und Fakten  haben Ideologen selten überzeugt. Das gilt vor allem für die im  Familienministerium.
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